Vespasianus, 69-79. Ô-Aureus, 72, Lugdunum; 7,27 g. BMC 403; Calicó 656 (dies Exemplar abgebildet); Coh. 284; RIC² 1180.
RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Ô-Aureus, 72, Lugdunum; 7,27 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Pax-Nemesis steht r. mit Caduceus, davor Schlange.
BMC 403; Calicó 656 (dies Exemplar abgebildet); Coh. 284; RIC² 1180.
R Kl. Kratzer auf dem Revers, dennoch attraktives Exemplar, vorzüglich
Aus der Sammlung eines Juristen.
Exemplar der Sammlung eines "European Nobleman", Auktion NAC 24, Zürich 2002, Nr. 48 und der Auktion Triton II, New York 1998, Nr. 839.
Der Sammler schreibt zu diesem Stück: „Dieser zu Beginn des Herrschaftszeit des Vespasian geprägte Aureus weist ein Reversmotiv auf, welches sich schon auf Aurei und Denaren des Claudius findet: Die Göttin Nemesis, begleitet von einer Schlange als Botin und der Legende nach zugleich die Göttin Pax. Diese Mischung sollte zum Ausdruck bringen, dass die Welt sich nach einer Zeit des Chaos wieder im Gleichgewicht befand. Mit der Abbildung der Pax-Nemesis spielte Vespasian auf seinen Sieg im blutigen Bürgerkrieg ab, infolge dessen er den Frieden im Reich wiederherstellte. Die Göttin findet sich ausschließlich auf Prägungen der Kaiser Claudius, Vespasian, Trajan und Hadrian.
Der bedeutende russische Historiker M. Rostovtzeff merkte an, die Schlange als Begleittier der Nemesis sei ein spezifischer Bezug zu Ägypten und Alexandria im Hinblick auf die doppelte Bedeutung einerseits als genius loci, andererseits als königliche Schlange der ägyptischen Theogonie. Die Tatsache, dass Vespasian am 1. Juli 69 n. Chr. in Alexandria erstmalig als Kaiser ausgerufen wurde, unterstreicht einen solchen Bezug (siehe M. Rostovtzeff, Pax Augusta Claudiana, in: The Journal of Egyptian Archaeology 12,1/2, 1926, S. 24-29).“