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HUGO HELBING, Auktion vom 17.-18.5.1926, München.

HUGO HELBING
Auktion vom 17.-18.5.1926, München.

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Losnummer 6652




Schätzpreis: 60,00 €
Zuschlag: 115,00 € (unter Vorbehalt)


HUGO HELBING, Auktion vom 17.-18.5.1926, München.

Die Plakettensammlung Alfred Walcher Ritter von Molthein, Wien: italienische, spanische, deutsche, niederländische, französische Arbeiten des 15.-18. Jahrh. Eingeleitet und bearbeitet von Prof. Dr. Max Bernhart, Staatl. Münzsammlung München. 10 unpaginierte, 49 S. 40 Tfn. 577 Nrn. Roter Bibliotheksleineneinband, wohl  des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Das vordere Deckblatt der Orig.-Broschur mit eingebunden. Etwa einem Sechstel der Lose sind die Zuschlagpreise von alter Hand in Bleistift beigeschriebenen.


Alfred Walcher von Molthein (* 1867 in Palermo, † 1928 auf seinem Schloss Feldegg bei Pram, Oberösterreich) begann 1888 nach Absolvierung des Wiener Theresianums auf Wunsch seiner Eltern ein Jurastudium, das er aber zwei Jahre später abbrach und stattdessen Kunstgeschichte studierte. Sein Urgroßvater Leopold Johann Welzl, seit 1808 Welzl von Wellenheim (* 1773 in Hroby, Böhmen, † 1848 in Wien), dessen umfangreiche numismatische Sammlung in den Jahren 1845 und 1846 in Wien versteigert worden ist. Alfreds Vater Leopold Walcher Ritter von Molthein (* 1824 in Wien, † 1911 ebendort) besaß eine bedeutende Kollektion griechischer Münzen, deren wissenschaftlicher Katalog 1895 von Rollin & Feuardent in Paris sowie von Adolf Holzhausen in Wien verlegt und seitens der Firma Adolph E. Cahn in Frankfurt vom 25. Februar bis 2. März 1901 versteigert worden ist.
Alfred Walcher von Molthein entwickelte sich zum Spezialisten für Kunsthandwerk und mittelalterliche Kunstgeschichte, der seit 1893 durch die Anlage eigener Sammlungen, insbesondere von keramischen und kleinplastischen Objekten seine Kenntnisse weiter befördern konnte. Von 1902 bis 1914 betätigte er sich als Kustos der Sammlungen des Polarforschers und Kunstmäzens Nepomuk Graf von Wilczek. Während des Ersten Weltkriegs übernahm er die Leitung des Kunstschutzes sowie der Kunstabteilung der Metallaufbringungssammlung. Für seine Verdienste wurde er als Ritter in den Franz-Joseph-Orden aufgenommen. Eine umfangreiche Partie seiner höchst bedeutenden Sammlung deutscher Renaissancekeramik ließ er bereits vom 29.-30.3.1906 durch das Wiener Dorotheum versteigern, von weiteren Partien der Kollektion von Töpferarbeiten trennte er sich im Rahmen einer am 10.12.1917 und folgende Tage von C. J. Wawra in Wien durchgeführten Auktion. Auch seine Plakettensammlung löste er noch zu Lebzeiten auf, wovon der vorliegende Katalog kündet. Aus seinem Nachlass versteigerte Albert Kende in Wien vom 27.-31.5.1929 Gemälde alter Meister, Antiquitäten und seine zirka 3000 Bände umfassende Kunstbibliothek.