Josef I., 1705-1711. Klippenförmige Silbermedaille im Gewicht eines 1/4 Reichstalers 1709, Hawkins S. 358, Nr. 196; v. Loon IV, S. 566; Slg. Montenuovo -; Popelka 148; Slg. Erlanger II, 2742; Slg. Julius 716; Senk 282.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Klippenförmige Silbermedaille im Gewicht eines 1/4 Reichstalers 1709, von G. F. Nürnberger, auf die Eroberung von Tournai. Auf einer mit Dornensträuchern bewachsenen Anhöhe steht ein offener Janustempel mit Viktoria zwischen Palmen//Fünf Zeilen Schrift, umher Dornenzweige, an denen Trauben hängen. 32,20 x 30,96 mm; 7,29 g.
Hawkins S. 358, Nr. 196; v. Loon IV, S. 566; Slg. Montenuovo -; Popelka 148; Slg. Erlanger II, 2742; Slg. Julius 716; Senk 282.
Von großer Seltenheit. Feine Tönung, fast vorzüglich
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Exemplar der Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 279, Frankfurt/Main 1972, Nr. 677.
Die Alliierten wandten sich 1709 im Spanischen Erbfolgekrieg gegen die Stadt Tournai, die eine französische Garnison mit 4000 Mann Besatzung unter dem Kommando von Generalleutnant Louis Charles Monseigneur de Surville beherbergte. Vor der eingeschlossenen Stadt wurden am 7. Juli die Laufgräben aus drei verschiedenen Richtungen eröffnet. Mit dem Beschuß konnten die Belagerer am 13. Juli beginnen. Die Stadt kapitulierte bereits am Abend des 28. Juli 1709, während die hart umkämpfte Zitadelle erst am 7. September fiel. Angesichts des hinter den Mauern während der Belagerung eingetretenen Geldmangels überließen der Stadtkommandant de Surville und andere französische Offziere ihr persönliches Silbergerät zur Prägung klippenförmiger Münzen, ferner wurde hier ein- und zweiseitiges Belagerungsgeld aus Kupfer ausgegeben.