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Kaiserlicher und Königlicher Orden vom hl. Stanislaus [Имперáторский и королéвский о

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
RUSSLAND, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)

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Losnummer 577






Schätzpreis: 10.000,00 €
Zuschlag: 8.000,00 €


Kaiserlicher und Königlicher Orden vom hl. Stanislaus [Имперáторский и королéвский орден Святого Станислава] (1765/1831). 2. Modell (1831-1917), Set der 1. Stufe bestehend aus: Kleinod, 2. Ausführung (Adler mit nach oben gerichteten Schwingen - 1841-1917), 64,5 x 62,6 mm, Anfertigung wohl der Firma Eduard in Sankt Petersburg zwischen 1899 und 1908, 583/000 (14 kt - 56 зол.) Gold, emailliert, 28,5 g, Emaille-Malerei in den Medaillon-Zentren, auf dem Revers des oberen Kreuzarms tragebedingt nicht mehr identifizierte Meistermarke und des unteren Kreuzarms tragebedingt nahezu vollständig vergangene Herstellerbezeichnung, in der Öse verschlagene Goldpunze zu 56 Zolotnik zwischen 1899 und 1908, min. Goldpatina mit originalem alten konfektionierten Schulterband, und Bruststern, 88,4 x 88,2 mm, Anfertigung der Firma Keibel in Sankt Petersburg bis 1898, 875/000 (84 зол.) Silber, mehrteiliges Medaillon Silber vergoldet und tlw. emailliert, auf dem Revers vergoldet, Herstellerbezeichnung "Keibel" Doppeladler-Punze der Hoflieferanten von 1840 bis 1917 und Sankt Petersburger Punze zu 84 Zolotnik, an Nadel, Silber vergoldet, auf der Unterseite Doppeladler-Punze der Hoflieferanten von 1840 bis 1917, Herstellerbezeichnung "Keibel" und Sankt Petersburger Punze zu 84 Zolotnik, im originalen, goldfarben bezeichneten, etwas beriebenen Verleihungsetui. Zusammen mit drei alten Beschreibungszetteln, davon einer mit Trageanweisung. BWK4 759, 766.


2, II

Der dreiklassige (ab 1. Dezember 1815 vierklassige) königlich polnische Orden vom hl. Stanislaus wurde am 7. Mai 1765 von König Stanisław II. August Poniatowski (1732-1798, reg. von 1764 bis 1795) gestiftet (1. Modell) und dem polnischen Nationalheiligen Stanislaus, Bischof von Krakau (1030-1079; kanonisiert 1253) gewidmet. Durch neue Statuten vom 17. November 1831 wurde er von Kaiser Nikolaus I. Pawlowitsch (1796-1855, reg. seit 1825) unter die kaiserlich russischen Orden aufgenommen (2.Modell).

Zwischen 1831 und 1841 wiesen die offiziell verliehenen Kreuze Adler mit weit ausgebreiteten Schwingen auf (2. Modell, 1. Ausführung), die inoffiziell sogar bis in die 1850er Jahre hergestellt wurden. 1841 genehmigten die damals offiziellen Ordensjuweliere Keibel & Kämmerer Insignien mit nach oben gerichteten Adler-Schwingen.

Als besonderer Gnadenerweis konnten die 1. und 2. Klasse von 1831 bis 1874 mit kaiserlicher Krone verliehen werden. Mit neuen Statuten von 1839 wurde die 4. Klasse abgeschafft. Am 9. August 1844 wurden die Kreuze und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen genehmigt. 1854 wurde die Verleihung von Bruststernen in Metall offiziell genehmigt. Mit kaiserlichem Ukas Kaiser Alexanders II. Nikolajewitsch (1818-1881, reg. seit 1855) vom 5. August 1855 wurden gekreuzte Schwerter auf den Insignien für Verleihungen "für Tapferkeit im Kampf" genehmigt. Am 3. April 1857 erhielt die dritte Klasse für Militärverdienst eine auf dem Band angebrachte Schleife. Ab ungefähr dem gleichen Jahr konnten, nach einer jeweiligen persönlichen Entscheidung des Kaisers, Ritter des St. Andreas-Ordens, die den St. Stanislaus-Orden noch nicht erhalten hatten, diesen gleichzeitig mit jenem erhalten.

Nachdem er 1917 von der Provisorischen Regierung übernommen worden war (3. Modell), wurde er von den Bolschewiki 1918 abgeschafft. 1990 wurde der Orden in Polen als halboffizieller Orden unter dem Patronat der katholischen Kirche wiederbelebt.