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Sonnen- und Löwen-Orden [ خورشید شیر و - Nishan-i-Schir-u-Khorschid]. 2. Modell (1834-1848), 3. Grad (Sertib), Bruststern der 2. Klasse (mit zwei Medaillon-Ringen) für Zivilisten b

ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ÜBERSEE
PERSIEN / IRAN, KAISERREICH PERSIEN BZW. (SEIT 1935) IRAN (BIS 1979)

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  Losnummer 943  




Schätzpreis: 25.000,00 €
Zuschlag: 20.000,00 €


Sonnen- und Löwen-Orden [ خورشید شیر و - Nishan-i-Schir-u-Khorschid]. 2. Modell (1834-1848), 3. Grad (Sertib), Bruststern der 2. Klasse (mit zwei Medaillon-Ringen) für Zivilisten bzw. des 1. Grades Ausländer (mit ruhendem Löwen), 81,6 x 81,9 mm, persische Anfertigung, besetzt mit 75 großen, meist sechsfach facettierten Diamantrosen in untschiedlichen Formaten (jeweils auf Originalität überprüft!), Emaille-Medaillon mit feinster Emaille-Malerei, 66,0 g, an vertikaler Nadel.


RRRR I-II

Von außerordentlicher Seltenheit, von hohem Materialwert und in hervorragender Erhaltung! Laut Informationen des Einlieferers soll dieses Exemplar direkt von den Nachkommen eines französischen Gesandten oder Geschäftsträgers in Persien in den 1830er oder 1840er Jahren stammen.

Im Jahre AH 1223 [AD 1808] stiftete Fath-Ali Shah Qajar (1772-1834, reg. seit 1797) den Sonnen- und Löwen-Orden [خورشید شیر و - Nishan-i-Schir-u-Khorschid], der ursprünglich nur Ausländern vorbehalten war, für Verdienste, die diese dem Persischen Reich oder dessen Herrscher erwiesen hatten. Da sich weder Stiftungs-Firman noch Statuten noch eine Liste der Beliehenen bis in die Gegenwart erhalten haben - wenn sie denn je existiert haben - ist nur wenig über Klassen und Organisation bekannt. Laut Mulder (in MEP S. 11) sollen zwischen 1808 und 1814 wohl drei Klassen existiert haben (1. Modell). Es ist schwer, ein bestimmtes System aus den heute noch existierenden, deutlich variant gefertigten Insignien zu rekonstruieren, aber es existierten Kollanen mit Kleinoden, Dekorationen am Schulter- oder am Halsband, und Bruststerne, alle mit Juwelen (Diamanten, Rubinen und Smaragden) und/oder mit Perlen besetzt. Wohl um 1820 wurde die Anzahl der Klassen erweitert.

Im Jahre AH 1252 [AD 1834] wurden unter Mohammad Shah Qajar (1808-1848, reg. seit 1834) neue, sehr detaillierte Statuten erlassen, die den Orden, wohl erst dann, auch für Perser öffneten. Es wurde nunmehr ein sehr ausgeklügeltes System eingeführt, bei dem der 1. bis zum 6. Grad (Nouyan, Amir Touman, Sertib, Sèrhèngue, Yawer and Soltan) jeweils in drei Klassen unterteilt waren, der 7. Grad (Nayeeb) in sechs Klassen und der 8. Grad (Wekil) in fünf Klassen (2. Modell). Die Grade wurden unterschieden durch die Anzahl der Strahlen der Dekorationen, die Klassen durch die Anzahl der Ringe um das Medaillon. Vom 1. bis zum 6. Grad waren die Insignien mit Juwelen besetzt. Vom 1. bis zum 4. Grad wurde das Kleinod an einem Schulterband getragen. Die Statuten legten auch die definitiv die Medaillon-Darstellung des Löwen fest, einen ruhenden Löwen für Zivilisten und Ausländer, und eine stehenden Löwen mit einem aufgerichteten Säbel in der Pranke für Militärangehörige. Dieser Unterschied der Darstellung existierte zwar schon bei den Insignien des 1. Modells, aber es ist nicht bekannt, ob er tatsächlich schon damals die Verleihungen an Zivilisten oder Militärangehörige charakterisierte.