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Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern. 3. Modell (ab 1852), Ehrenkomturkreuz (seit 1891), Gold emailliert, 29,6 g, ohne Halsband. BWK2 47; LNK 27; OEK20 1023.

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, FÜRSTENTÜMER (BIS 1849) HOHENZOLLERN-HECHINGEN U. -SIGMARINGEN U. FÜRSTL. FAM. VON HOHENZOLLERN (SEIT 1849 BZW. 1869)

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Lot number 7037




Estimated price: 1,250.00 €
Hammer-price / sale price: 1,400.00 €


Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern. 3. Modell (ab 1852), Ehrenkomturkreuz (seit 1891), Gold emailliert, 29,6 g, ohne Halsband. BWK2 47; LNK 27; OEK20 1023.


II

Laut Link und Gauggel (in LNK S. 122 f.) wurden von 1891 bis 1927 durch die Fürsten Leopold (1835–1905) und Wilhelm von Hohenzollern (1864–1927) nur 209 Ehrenkomturkreuze verliehen.

Das zunächst zweiklassige (1. und 2. Klasse) Fürstlich Hohenzollernsche Ehrenzeichen, ab 1842 als Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern bezeichnet, mit affiliierter zweistufiger Verdienstmedaille (Gold und Silber), wurde am 5. Dezember 1841 gemeinsam von Fürst Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen (1801–1869) und von Fürst Carl von Hohenzollern-Sigmaringen (1785–1853) gestiftet als gemeinsamer fürstlicher Hausorden unter dem Protektorat des Königs von Preußen. 1844 wurde eine 3. Klasse hinzugefügt. Die 1. Klasse des Ordens konnte auch mit Brillanten verliehen werden.

Nachdem mit Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 das Königreich Preußen die Regierung über die Hohenzoller Fürstentümer übernommen hatte, stiftete König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) am 18. Januar 1851 den Königlichen Hausorden von Hohenzollern, der vom fürstlichen Hausorden unabhängig bestand. Am 20. März 1852 erhielt der fürstliche Hausorden mit Bestätigung König Friedrich Wilhelms IV. neue Statuten, durch die u. a. die Wappenzeichnung auf der Vorderseite vereinfacht wurde. Für die Prinzen des fürstlichen Hauses wurde zudem ein Kleinkreuz gestiftet. Auf Anregung König Wilhelms I. (1797–1888) stifteten Fürst Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen (1801–1869) und Fürst Carl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1811–1885) am 20. Dezember 1866 die Schwerter für alle Klassen des Ordens.

Während der Regierung der Fürsten Leopold (1835–1905), Wilhelm (1864–1927) und Friedrich von Hohenzollern (1891–1965) erfuhr der Hausorden von 1885 bis 1941 zahlreiche Erweiterungen, so u. a.: 1885 – 2. Klasse mit Schwertern am Ring; 1891 – Ehrenkomturkreuz; 1910 (Statutennachtrag vom 6. Juni) – 3. Klasse mit Krone, Goldenes und Silbernes Verdienstkreuz; 1928 – Ehrenkomturkreuz mit Schwertern am Ring; 1919 – 3. Klasse mit Eichenlaub; ca. 1930 – Kette, Großehrenkreuz für Fürstlichkeiten; ca. 1932 – Stern zum Ehrenkomturkreuz; 1941 (neue Statuten vom 5. Dezember) – Großehrenkreuz für nichtfürstliche Staatsoberhäupter; Goldenes und Silbernes Verdienstkreuz mit Krone, Goldene und Silberne Medaille mit Krone, sowie zu allen bis dahin gestifteten Klassen die Schwerter.

Mit dem Tod Fürst Wilhelms am 6. Februar 1965 dürften die Verleihungen außerhalb der fürstlichen und verwandter hochadliger Familien wohl eingestellt worden sein, jedenfalls kann man zuweilen bei Familienfesten des Hochadels Personen mit höheren Klassen des Hausordens sehen.

(Zu frühen Geschichte des Orden vgl. auch: Schneider, Louis: Der unter die Königlich Preussischen Orden aufgenommene Fürstliche Haus-Orden von Hohenzollern. Berlin 1869.)