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Der sehr Ehrenwerte Bath-Orden [The Most Honourable Order of the Bath] 1. Modell (einklassig - 1725-1815), Kleinod, 1. Ausführung für die Trageweise am Hals (1725-?), 40,0 x 27,4 mm, Anfertigung von der Stiftungszeit bis spätestens Mitte des 18. Jahr

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
GROSSBRITANNIEN, VEREINIGTES KÖNIGREICH VON GROSSBRITANNIEN UND NORDIRLAND

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Lot number 7057




Estimated price: 5,000.00 €
Hammer-price / sale price: 28,000.00 €


Der sehr Ehrenwerte Bath-Orden [The Most Honourable Order of the Bath] 1. Modell (einklassig - 1725-1815), Kleinod, 1. Ausführung für die Trageweise am Hals (1725-?), 40,0 x 27,4 mm, Anfertigung von der Stiftungszeit bis spätestens Mitte des 18. Jahrhunderts, Gold, emailliert, 11,4 g, mehrere Emaille-Abplatzungen und Emaille-Chips, ohne Halsband. BWK2 727; MY23 4.


RRRR III

Sehr frühes Exemplar von außerordentlicher Seltenheit, und trotz der erhaltungsmäßigen Einschränkungen eine bedeutende Rarität des britischen Ordenswesens.

König Georg I. (1660-1727, König seit 1714), aus dem Hause Hannover stammend, rief, auf Anregung seines Premierministers Robert Walpole, 1st Earl of Oxford (1676-1745, Premierminister von 1727 bis 1740), den als Erneuerung eines legendären, älteren Bath-Ritter-Ordens, der schon 1399 von König Heinrich IV. (1366/67-1413, reg. seit 1399) gestiftet worden sein soll, mit Patent vom 18. Mai 1725 als neuen, einklassigen Orden wieder ins Leben. Faktisch handelte es sich jedoch um eine neue Stiftung.

Tatsächlich geht der Orden auf eine Zeremonie im Zusammenhang mit den Krönungsfeierlichkeiten zurück, in deren Verlauf neue Ritter durch rituelle Waschung, also ein Bad, kreiert wurden. Diese Zeremonie fand das letzte Mal am 23. April 1661 aus Anlaß der Krönung König Charles II. (1630-1685, reg. seit 1660) statt. Schon nach der Krönung seines Vaters Charles I. (1600-1649, reg. seit 1625) wurde den aus diesem Anlaß neu kreierten Rittern vom Bad [Knights of the Bath] vom damaligen Earl Marshal, Thomas Howard, 21st Earl of Arundel (1586-1646, seit 1622 im Amt) befohlen, als besonderes Zeichen ihrer Würde ein Medaillon mit drei Laubkronen zu tragen.

Somit geht die bis heute existierende Gestaltung des Kleinods des Bath-Ordens auf dieses Medaillon zurück. Die Ordensinsignien bestanden zwischen 1725 und 1815 aus einem größeren, an einer Kollane zu tragendem oder einem kleinerem, zunächst an einem roten Halsband, später an einem Schulterband zu tragendem Kleinod und aus einem Bruststern. Bei feierlichen Angelegenheiten wurde zudem eine Ordenstracht getragen, von der sich für die zivilen und militärischen Großkreuze der Ordensmantel bis in die Gegenwart erhalten hat. In den 90 Jahren von der Stiftung bis zur Ordensreform 1815 wurden insgesamt nur 195 Ordensritter kreiert.

1815 wurde der ursprünglich einklassige Orden durch Prinz-Regent Georg, dem späteren König Georg IV. (1762-1830, reg. ab 1820), in eine zivile und in eine militärische Abteilung mit unterschiedlichen Insignien, mit jeweils drei Klassen (Großkreuz-Ritter, Kommandeur-Ritter und Gefolgsmann) unterteilt. Die Beleihung mit den beiden höchsten Klassen führt für Briten (und früher auch für Kanadier, Australier, Neuseeländer, etc.) die Aufnahme in die Ritterschaft mit sich, mit dem Recht, die Anrede "Sir" oder "Dame" zu führen. Die zivile Abteilung wird für hervorragende zivile Verdienste, vorwiegend im Bereich der Diplomatie, verliehen, die militärische für hervorragende militärische Verdienste. Frauen werden seit 1971 in den Orden aufgenommen. Ausländische Staatoberhäupter erhalten, sofern es sich nicht um persönlich befreundete Monarchen handelt, das Großkreuz der zivilen Abteilung verliehen. (Siehe auch: Risk, James C.: The History of The Order of the Bath and its insignia. London 1972. Und: Galloway, Peter: The Order of the Bath. Chichester 2006.)