NUMISMATISCHE ZEITSCHRIFT, Gegründet von C. W. Huber und J. Karabacek, hrsg. von der Numismatischen Gesellschaft, Wien.
NUMISMATIC LITERATURE
ZEITSCHRIFTEN UND REIHEN
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Vollständige Reihe der Jahrgänge 1869-2020. Beinhaltend die Bände 1-39/40 (1869-1907) der ersten Folge sowie die Bände ab Jahrgang 1907 der neu mit Nr. 1 einsetzenden Neuen Folge (respektive der Bände 41-126 der Gesamtfolge). Private Halbleineneinbände der Zeit (Bände 1-81, 18) sowie Orig.-Broschuren (Band 82, 1967-Doppelband 106/107, 1990) und die jüngeren Orig.-laminierten Pappbände (ab Doppelband 108/109). Beigefügt: [1.] Sammelband, enthaltend die Statuten der numismatischen Gesellschaft in Wien, Wien 1870 sowie die von 1870-1881 verausgabten Jahresberichte dieser Gesellschaft. Orig.-Halbleineneinband der Zeit. [2.] General-Index der Bände I bis XII der ... Numismatischen Zeitschrift. Wien 1880. Steifbroschur der Zeit. [3.] Inhaltsverzeichnis zu Band 41 bis 70 (Neue Folge 1 bis 30) der Wiener Numismatischen Zeitschrift 1908-1937. Orig.-umschlaglose Broschur. (120)
Ein Inhaltsverzeichnis sämtlicher Bände dieser unverzichtbaren Zeitschrift stellt die Österreichische Numismatische Gesellschaft online unter https://oeng.at/wp/wp-content/uploads/2022/06/Numismatische-Zeitschrift-ab1869.pdf zur Verfügung.
Die Bände 1-39/40 tragen auf dem Spiegel ihrer Vorderdeckel das von Paul Gerin entworfene und gedruckte Exlibris für Theodor Rohde (* 1836 in Laubnitz bei Sorau, † 1912 in Wien. Rohde, ein Gutsbesitzer und Eigentümer weiterer Immobilien ("Realitätenbesitzer") war Gründungsmitglied der numismatischen Gesellschaft in Wien. Er verfasste diverse Arbeiten zur antiken und römischen Numismatik, darunter das 1881 verlegte Werk "Die Münzen des Kaisers Aurelianus, seiner Frau Severina und der Fürsten von Palmyra", aber auch Artikel zur neuzeitlichen Münzkunde. Rohde besaß zudem auch eine Sammlung von falschen Münzen und antiken Falschmünzergussformen (Monatsblatt der numismatischen Gesellschaft in Wien I, Wien 1891, S. 340 und vgl. ebd. S. 341f). Partien aus seiner Bibliothek sowie Teile seiner numismatischen Sammlung ließ er bereits am 7.8.1871 und folgende Tage in Frankfurt am Main seitens der Firma Joseph Baer in Zusammenarbeit mit Leopold Hamburger (* 1836 in Hanau, gestorben 1902 in Frankfurt am Main) versteigern, ein zweiter Teil gelangte durch Adolph Hess (gestorben 1912) am 24. bis 27.5.1886 ebenfalls in der Stadt am Main zur Auktion. Ob auch die von Detlef Tietjen dem Sammler "Rohde" zugeordnete Serie von Münzen und Medaillen der Grafen von Hohenlohe in der von Eugen Merzbacher durchgeführten Auktion vom 25.2.1908 diesem Wiener Numismatiker zuzuschreiben ist, sei dahingestellt.
Die Ikonographie von Rohdes Bücherzeichen stellt eine motivische Komposition aus diversen symbolträchtigen Bildelementen dar: Vor einem mit einer Büste des Homer als Zeichen der Begeisterung für die altgriechische Kultur und einem mit zahlreichen Büchern und ausstaffierten Regal steht ein Uhu als Sinnbild der Weisheit und Gelehrsamkeit auf Büchern, die auf einer Tischplatte ausgebreitet sind. Die im Vordergrund dargestellte Münze von Kaiser Aurelian und die Prägung für dessen Gemahlin Severina nehmen unmittelbaren Bezug auf Rohdes numismatische Veröffentlichung aus dem Jahre 1881. Die am Bildrand und hinter den Büchern arrangierten immergrünen Lorbeerzweige dürften hier insbesondere für unsterblichen Ruhm, Erfolg, Leistung und Weihe stehen.
Recto auf dem Fliegenden Vorsatzblatt des 1880 erschienenen General-Indexes die dreizeilige Besitzerstempelung Theod. Wilmersdoerffer /München / Theatinerstrasse 18. Theodor Wilmersdörffer (* 1858 in München, gestorben 1936 ebendort), ein Sohn des 1888 in den nicht-erblichen Adelsstand erhobenen Bankiers und Münzensammlers Max Wilmersdörffer (* 1824 in Bayreuth, gestorben 1903 in München. Siehe: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Auktion 357 [Bibliothek Alain Poinsignon, Teil III], Anmerkung zu Nr. 3566)), bekam nach seiner Ausbildung von seinem Vater das Bank- und Wechselgeschäft J. N. Oberndoerffer in der Münchener Theatinerstraße 18 übertragen. Er erwarb an der Philosophischen Fakultät der Universität den Doktortitel. Wie auch sein Vater war er Mitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft und besaß auch eine ansehnliche Autographensammlung (Archiv für Literaturgeschichte, 12. Band, 1884, S. 228).