MASSALIA. Õ Drachme oder Tetrobol, 130/90 v. Chr.; 2.47 g.
GREEK COINS
GALLIA
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Õ Drachme oder Tetrobol, 130/90 v. Chr.; 2.47 g. Büste der Artemis mit Diadem li. an der Schulter Bogen und Köcher//Löwe n. l. darüber ΜΑΣΣΑ (ΣΣ retrograd, sic!) darunter Λ, im Abschnitt ΑΛ. Brenot/Scheers, Lyon -; de la Tour -; Depeyrot, Les monnaies hellénistique de Marseille (1999) -; Feugère/Py (2011) -; G. Maurel (2013) -; SNG Cop. -. Fehlt in allen Sammlungen.
Wohl unpubliziertes Unikum. Feine Tönung, vorzüglich +
Exemplar der Auktion Hauck & Aufhäuser 21, München 2009, Nr. 39 (Vergrößerung auf Tafel A) und der Sammlung Eugen Wankmüller, München.
Depeyrot (1999) 44/6 weist nicht wie hier im Revers die beiden Sigma retrograd auf. Auch das Avers unseres Stückes (Mund und Nase!) weist auf keltische Stilmerkmale von hohem künstlerischem Niveau hin. Insgesamt zeigt diese Münze eine wunderbare Symbiose hellenistischer und keltischer Stilelemente.
Imitationen des rein hellenistisch-massaliotischen Vorbildes finden sich nur in Oberitalien (Gallia cisalpina). Allerdings kennt A. Pautasso (1966/1970/1988/1996) kein Linksportrait und keine Prägung auf diesem hohen stilistischen Niveau. Andererseits haben alle späteren Massalia-Drachmen einen diskreten keltischen "touch", der bei den späteren Stücken zunimmt (s. Text und Exemplar der Auktion Roma Numismatics IV/1, London 2012, Nr. 4). Somit haben wir hier eine der spätesten genuinen Massalia-Prägungen vorliegen und dies zudem in feinstem Stil und außergewöhnlich perfekter Erhaltung. Von großer numismatischer Bedeutung und bester Provenienz.