Heiliger Angeluvinischer Kaiserlicher Konstantinischer Orden vom hl. Georg [Sacro Angelico Imperiale Ordine Costantiniano di San Giorgio]. 2. Modell (mit "ω" auf dem rechten Kreuzarm – seit 1816), Kommandeurkreuz, Durchmesser 44,9 mm, Gold beidseitig
EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
ITALIEN, HERZOGTUM PARMA UND PIACENZA (BIS 1861)
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1, II-III
Exakt dieses Exemplar ist abgebildet bei Brambilla (in BB1-2 S. 133), dort jedoch etwas retuschiert. Der Legende nach geht der Orden zurück auf eine vom römischen Kaiser Konstantin den Großen (ca. 272/285-337) gegründete Miliz zum Schutze des Labarums (kaiserliche Standarte mit dem Christus-Monogramm "XP"), die 1190 vom byzanthinischen Kaiser Isaak II. Angelus Comnenus (1155-1204) als militärischer Orden wieder gestiftet worden sein soll. Gian Andrea Angelo Flavio Comneno, Herzog von Drivasto (gest. 1702), der seine Herkunft auf die byzantinische Dynastie der Angelos Comnenos zurückführte, was Papst Paul III. (Farnese - regierte von 1534 bis 1549) und drei seiner Nachfolger bestätigten, übergab 1697 das Großmeistertum des Ordens an Herzog Francesco I. Farnese von Parma (1678-1727), was 1699 von Kaiser Leopold I. und von Papst Innozenz XII. bestätigt wurde. Nachdem 1731 das Haus Farnese in männlicher Linie ausgestorben war, ging das Großmeistertum 1734 an Karl VII. König Beider Sizilien (1716-1788), über. Am 23. August 1816 erklärte sich die nunmehrige Herzogin Marie-Louise von Parma, Erzherzogin von Österreich, ehemalige Kaiserin von Frankreich (1791-1847), zur Großmeisterin des Ordens und erneuerte ihn in ihrem Herzogtum als fünfklassigen Orden. Nach der Rückkehr der Dynastie Bourbon-Parma mit Herzog Karl II. Ludwig (1799-1883) auf den Thron im Jahr 1847 wurde er von dieser übernommen und auch nach endgültigem Verlust des Herzogtums 1860 weiter verliehen.