Henri II, 1547-1559. Silbermedaille o. J., Jones I, 232; Médailles françaises S. 5, Nr. 16; Trésor de Numismatique et de Glyptique Tf. XLVI, 1.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
FRANKREICH, KÖNIGREICH
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Silbermedaille o. J. unsigniert, auf Diana von Poitiers, Comtesse von Saint-Vallier, Herzogin von Etampes und Valentinois und Mätresse von Henri II. Brustbild der Herzogin l. mit Haube und Schleier//Diana mit Bogen und Köcher siegt über Amor, der am Boden liegt. 54,61 mm; 66,89 g.
Jones I, 232; Médailles françaises S. 5, Nr. 16; Trésor de Numismatique et de Glyptique Tf. XLVI, 1.
Spätere Prägung des 19. Jahrhunderts. Winz. Schürfstelle auf der Vorderseite, vorzüglich
Erworben 1959 bei Maison Platt, Paris.
Diana von Poitiers galt als ebenso schön wie habgierig und machtbesessen, als das klassische Beispiel einer noch im hohen Alter reizvollen und begehrenswerten Frau. Die Witwe des Grafen Louis de Brézé war vermutlich zuerst die Freundin von König François I, der sie bat, seinen Sohn Henri zu erziehen. Henri wurde am 28. Oktober 1533 im Alter von 14 Jahren mit der gleichaltrigen Katharina von Medici verheiratet. Drei Jahre später aber verliebte sich der nun 17jährige Thronfolger in die um 20 Jahre ältere Diana.
Als er 1547 den Thron bestieg, ernnannte er seine Geliebte zur Herzogin von Valentinois, schenkte ihr die Kronjuwelen und das Schloß Chenonceau. Mit den großzügigen Unterhaltszahlungen durch den König konnte Diana das Schloß (ebenso wie ihr Schloß Anet) durch den damals berühmtesten Architekten, Philibert Delorme, umbauen lassen.
Ganz Frankreich und alle Höfe Europas wußten um das Verhältnis, das Henri nicht nur dadurch dokumentierte, indem er in jedem Turnier die Lieblingsfarben seiner Mätresse, schwarz-weiß trug. Diana bestimmte die Politik des Königs und erzog die Königskinder. Die verfeinerte Lebensform des Hofes, der zum kulturellen Mittelpunkt Frankreichs wurde, war nicht zuletzt dem Einfluß Dianas zu verdanken. Sie beherrschte den König völlig und bestärkte ihn als Katholikin in der Verfolgung der Hugenotten. Außerdem verheiratete sie ihre beiden Töchter vorteilhaft mit Mächtigen des Reiches und pflegte eine gute Freundschaft mit dem Connétable Anne de Montmorency, dem "heimlichen König".
Als Henri II 1559 während eines Wettkampfes einem tragischen Unglück zum Opfer gefallen war, konnte Königin Katharina endlich die inzwischen 60 Jahre alte Rivalin vom Hofe verbannen. Diana mußte sowohl die Kronjuwelen als auch ihr Schloß Chenonceau zurückgeben, im Austausch gab Katharina von Medici ihr Schloss Chaumont.
Ihre letzten Jahre verbrachte Diana zurückgezogen auf Schloß Anet. Sie starb am 22. April 1566 nach einem Sturz vom Pferd.