Wenzel IV., 1378-1419. Prager Groschen o. J., Prag. Doneb. 850 (dieses Exemplar).
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
TSCHECHIEN, BÖHMEN - MÄHREN
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Prager Groschen o. J. Prag. Dickabschlag (Piéfort) zu 15 Prager Groschen. 34,10 g. Innen: c WenCeZLaVS ± TeRCIVS, außen: c DeI Õ GRaTIa Ê ReX Õ BOeMIe Krone, umher Perlkreis//ºcº GROSSI ±° PRaGeNSeS Böhmischer Löwe l.
Doneb. 850 (dieses Exemplar).
Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Slg. Donebauer, Auktion Adolph Hess, Frankfurt/Main 1889, Nr. 850 und der Slg. Wunderly von Muralt, Auktion L. + L. Hamburger, Frankfurt/Main, April 1899, Nr. 61.
Wenzel IV. der älteste Sohn Kaiser Karls IV. wurde 1363 bereits im Alter von zwei Jahren gegen die Einwände des Prager Bischofs zum böhmischen König gekrönt. Durch die Protektion seines Vaters wurde er Markgraf von Brandenburg, Herzog von Schlesien und Markgraf von Lausitz. Mit Hilfe massiver Geldzahlungen an die meisten Kurfürsten konnte Karl IV. schließlich noch zu seinen Lebzeiten die Wahl des Sohnes zum römischen König durchsetzen. Dadurch verschuldeten sich die Luxemburger jedoch massiv. Mit dem Tod Karls stand Wenzel in der Verantwortung, die Probleme im Reich zu lösen, wozu er abzudanken beabsichtigte. Die Stellung Wenzels im Reich war also schwach, 1394 und 1402 gelang es seinen Gegnern sogar, Wenzel zu entführen. Schon im Jahr 1400 war er von den Kurfürsten abgesetzt worden. Wenzel erkannte diese Absetzung nicht an, verspielte direkt danach aber die Chance, mit Unterstützung der Reichsstädte die Herrschaft im Reich zu wahren. In Böhmen mußte Wenzel sich mit der hussitischen Reformbewegung auseinandersetzen, der Wenzel anfangs angehörte, später aber in offene Feindschaft mit Hus geriet, wodurch er Ruhe und Frieden im Land immer weniger aufrechterhalten konnte. Am 16. August 1419 erlag er einem Herzschlag.