Constantinus I., 306-337 für Crispus. Ô-Solidus, 324, Nicomedia; 4.52 g. RIC 85.
RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Ô-Solidus, 324, Nicomedia; 4.52 g. FL IVL CRIS-PVS NOB CAES Büste l. mit Lorbeerkranz, Balteus, Speer und Schild//VIRTVS - CAESARI N Crispus reitet r. mit Schild und ersticht mit der Lanze einen Barbaren, unter dem Pferd gefallener Barbar, im Abschnitt SMNK.
RIC 85.
Von größter Seltenheit. Ausdrucksvolles Porträt. Randfehler, kl. Kratzer, Schürfstelle auf dem Avers, sonst vorzüglich
Exemplar der Sammlung Maître Robert Schuman (1953-2022).
Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 76, München 1996, Nr. 593.
Crispus wurde um 305 als Sohn des römischen Kaisers Constantinus I. und der Minervina geboren. 317 wurden Crispus, sein Halbbruder Constantinus II. und Licinius II. der Sohn des Licinius I. zu Caesares ernannt. Das ohnehin schon geschwächte tetrarchische System, das eine Aufteilung der Herrschaft zwischen Augusti und Caesares vorsah, wurde ad absurdum geführt, denn Constantinus II. und Licinius II. waren Kleinkinder.
Crispus hingegen errang im Jahr 320 trotz seiner Jugend seinen ersten militärischen Erfolg gegen die Franken und Alamannen. 324 kam es zum Bürgerkrieg zwischen Constantinus I. und Licinius. Auch in diesem Krieg bewährte sich Crispus, diesmal als Admiral, und vernichtete in der Seeschlacht bei Kallipolis die Flotte des Licinius. Mit diesem Sieg ermöglichte Crispus Constantinus I. den Vorstoß nach Kleinasien, wo Licinius in der Schlacht von Chrysopolis, in der Crispus ebenfalls erfolgreich einen Truppenteil kommandierte, endgültig geschlagen wurde.
326 ließ Constantinus I. seinen Sohn Crispus und später auch seine eigene Frau Fausta hinrichten. Die Gründe hierfür sind nicht vollends geklärt. Die byzantinischen Quellen berichten, Constantins Frau Fausta habe, um ihren eigenen Kindern die Thronfolge zu ermöglichen, versucht, ihren Stiefsohn Crispus zu beseitigen. Sie soll versucht haben, Crispus zu einer Affäre mit ihr zu bewegen, was Crispus geschockt abgelehnt haben soll. Dennoch soll Fausta Constantinus I. von einer Affäre und einem Vergewaltigungsversuch des Crispus berichtet haben, was Constantinus zur Hinrichtung seines Sohnes bewegte. Constantin soll später die Lüge herausgefunden und aus diesem Grunde Fausta getötet haben. Der Wahrheitsgehalt dieser Berichte ist freilich umstritten.