Christian II., Johann Georg I. und August, 1591-1611. 10 Dukaten 1611, Dresden, Keilitz/Kahnt 219; Schnee 779 Anm; Fb. 2648 ("Very rare", dieses Exemplar).
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
SACHSEN, SACHSEN, KURFÜRSTENTUM
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10 Dukaten 1611, Dresden, auf den Tod Christians II. am 23. Juni. 34,22 g. CHRIST Û II Û S Û R Û I Û ARCHIM Û ET EL Û D Ü SAX Ü IV Ü CL Û ET MONT Û Geharnischtes Hüftbild r. mit Feldherrnstab, die Linke in die Seite gestützt vor Tisch mit Federhelm//PACIFICI Ü / BENEFICI Û NATI Ü / XXIII Û SEPTEMBER / ANNO Ü M Ü D Ü LXXXIII Ü / DENATI Ü XXIII Ü IVNII Ü / ANNO Ü M Ü DC Ü XI Ü / PROFIDE Ü SVPRA FIDEM Ü / DEO ET CÆSARI Ü / MORS RAPVIT Ü NON / DEFICIT / ALTER Ü.
Keilitz/Kahnt 219; Schnee 779 Anm; Fb. 2648 ("Very rare", dieses Exemplar). In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 65 ★ (6066355-020).
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Kabinettstück. Scharf ausgeprägtes Exemplar mit herrlicher Goldpatina, fast Stempelglanz
Exemplar der Auktion Münzen und Medaillen AG 7, Basel 1948, Nr. 130 und der Paramount Collection.
Christian II. kam als ältester Sohn des sächsischen Kurfürsten Christian I. und seiner Frau Sophie von Brandenburg am 23. September 1583 auf die Welt. Christian verlor seinen gleichnamigen Vater bereits zwei Tage nach seinem achten Geburtstag. Die Vormundschaft übernahm Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar, seine Mutter Sophie hielt Christian von den Regierungsgeschäften fern. Zehn Jahre später erreichte Christian seine Volljährigkeit und übernahm die selbstständige Regierung. Er war jedoch von Beratern abhängig. Auf Betreiben seiner Mutter wurde Nikolaus Krell, der calvinistische Kanzler seines Vaters, nach Christians Regierungsantritt in Dresden hingerichtet. Sachsen kehrte unter seiner Ägide zum orthodoxen Luthertum zurück, zudem hielt Christian zum katholischen Kaiser Rudolf II. Dies machte eine einheitliche protestantische Politik im Deutschen Reich so gut wie unmöglich. 1602 heiratete Christian am 12. September Hedwig, jüngste Tochter Friedrichs II. von Dänemark. Die Hochzeit war prächtig, doch blieb die Ehe kinderlos. Christian widmete sich vor allem der Jagd sowie Essen und Trinken. Nach einem Turnier am 23. Juni 1611 trank er überhitzt große Mengen kalten Bieres und starb mit 27 Jahren vermutlich an einem Schlaganfall.
Numismatisch ist Christian für die vielfachen Münzherren verantwortlich. Seit Moritz wurde eigentlich nur noch im Namen des Landesfürsten geprägt, doch Christian führte bis zu seinem Tode seine beiden jüngeren Brüder Johann Georg und August mit in der Umschrift seiner Prägungen auf. 1605 übernahm Christian die Vormundschaft für die acht minderjährigen Söhne des verstorbenen Herzogs Johann von Sachsen-Weimar. Unter ihm wurde 1607 der bekannte Achtbrüdertaler eingeführt. Christians kräftige körperliche Erscheinung ist auch auf dieser Münze zu sehen. Das Motiv des stehenden Prägeherren mit Feldherrnstab vor seinem Helm ist eine stilistisch aufwändige und künstlerisch hochwertige Darstellung des Prägeherrn. Dass diese Großgoldmünze die Jahrhunderte in dieser herausragenden Qualität überdauert hat ist ein großes Glück und wir freuen uns dieses phantastische Stück präsentieren zu dürfen.