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Königlicher und Militärischer Orden vom hl. Ludwig [Ordre Royal et Militaire de Saint Louis]. 3. Modell, 1. Ausführung (Regierungszeit Ludwigs XVIII., Kreuzarmspitzen ohne Kügelchen – ab 1814), Ritterkreuz, Gold teilweise feinst graviert und ziselier

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
FRANKREICH, KÖNIGREICH (RESTAURATION - 1814/15-1830)

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Losnummer 414




Schätzpreis: 500,00 €
Zuschlag: 650,00 €


Königlicher und Militärischer Orden vom hl. Ludwig [Ordre Royal et Militaire de Saint Louis]. 3. Modell, 1. Ausführung (Regierungszeit Ludwigs XVIII. Kreuzarmspitzen ohne Kügelchen – ab 1814), Ritterkreuz, Gold teilweise feinst graviert und ziseliert, emailliert, 14,8 g, einige wenige Sprünge in der weißen Emaille, am kannelierten Bandring, ohne ersichtliche Punzen, am alten, jedoch späteren Brustband mit aufgelegter Schleife. BWK2 508; CL 198; ZK2 737.


II

Exemplar aus der Frühzeit der Regierung König Ludwigs XVIII. in hervorragender Anfertigungsqualität und überragender Erhaltung. So wirklich selten zu finden. Das Exemplar entspricht in allen Details dem bei Collignon (in CL S. 121) unter Nr. 198 abgebildeten Exemplar.

Der Königliche und Militärische Orden vom heiligen Ludwig wurde mit Edikt König Ludwig XIV. (1638-1715) vom 5. April 1693 als dreiklassiger (Großkreuz, Kommandeur und Ritter) Orden für Militärverdienste gestiftet. Er ist somit der älteste mehrklassige Verdienstorden und Vorbild für zahlreiche spätere europaweite Ordensstiftungen, bis hin zur Ehrenlegion Napoleons I. (1769-1821). Er beinhaltete in Anlehnung an die Ritterorden noch gewisse religiöse Aspekte (so war er ausschließlich Katholiken vorbehalten), war aber dennoch Ausdruck eines sich entwickelnden modernen Staatswesens.

Nachdem im Verlauf der französischen Revolution alle königlichen Orden abgeschafft worden waren, wurde mit Dekret vom 1. Januar 1791 das Ritterkreuz des Ordens unter der Bezeichnung "Militär-Ehrenzeichen" [Décoration militaire] beibehalten, um jedoch bereits mit Dekret vom 15. Oktober 1792 ebenfalls zu verschwinden.

Während des Exils wurde der Orden mehrfach an exilierte königstreue Offiziere verliehen. Unmittelbar nach seiner ersten Rückkehr nach Frankreich im April 1814 erneuerte König Ludwig XVIII. (1755-1824) den Orden, der schließlich erneut – in Folge der Julirevolution von 1830 – zusammen mit allen anderen königlichen Orden (außer der Ehrenlegion) abgeschafft wurde. Jedoch war es den Inhabern erlaubt, die Insignien weiter zu tragen, die Bourbonen-Lilien zwischen den Kreuzarmen allerdings waren zu entfernen.