Sigismund von Volkersdorf, 1452-1461. Goldgulden o. J., Salzburg. 3,54 g. CNA I, A 69; Probszt -; Fb. -.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE GEISTLICHKEIT IN DEN HABSBURGISCHEN ERBLANDEN, SALZBURG, ERZBISTUM
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Goldgulden o. J. Salzburg. 3,54 g. † SIGISmVnD• D• G - aRePVS Û SaLCZ Das zweifeldige Stiftswappen in Fünfpaß in den Bogenwinkeln Ringel//S RVDBeRT - VS ePISCOPV St. Rudbertus mit Mitra, segnender Rechten und Krummstab steht v. v.
CNA I, A 69; Probszt -; Fb. -.
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. 2. bekanntes Exemplar. Attraktives Exemplar, min. Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich
Neben dem vorliegenden Exemplar ist nur doch das Exemplar der Staatlichen Münzsammlung bekannt.
Der vorliegende Goldgulden ist die einzige bekannte Prägung in Gold von Sigismund von Volkersdorf. Neben ihm sind überhaupt nur zwei weitere Münztypen von Sigismund in Silber bekannt. Insgesamt kann von einer sehr geringen Anzahl von Prägungen dieses Erzbischofs ausgegangen werden, was die Münzen von Sigismund zu einem äußerst seltenen Zeugnis seiner Regierungszeit macht.
Der nicht datierte Goldgulden zeigt auf der Vorderseite das Stiftswappen im Fünfpass mit dem Geschlechtswappen darunter. Auf der Rückseite ist der stehende St. Rudbertus, Schutzpatron des Landes Salzburg, abgebildet. Sowohl die Vorder- als auch Rückseite stellen mit diesen Darstellungen ein absolutes Novum für diese Zeit dar. Sigismund war der erst Salzburger Erzbischof, der sein Geschlechtswappen auf einer Münze abbilden ließ. Wo sich bei Pilgrim von Puchheim (1365-1396) noch eine durchgehende Umschrift und das Salzburger Stiftswappen finden, zeigt dieser Goldgulden nun zum ersten Mal zusätzlich das Wappen der Adelsfamilie des Erzbischofs im Münzbild. Bei den „Herren von Gleink-Volkerstorf“ ist dies der mit Hermelin überzogene Schild, hier abgebildet unterhalb des Fünfpasses.Neben der Vorderseite ist aber auch die Rückseite dieses Goldgulden äußerst bemerkenswert. Bei Salzburger Goldgulden aus der Zeit vor Sigismund finden sich diverse Heiligendarstellungen auf dem Revers. Allerdings ist dort nicht der hier abgebildete St. Rudbertus zu sehen, sondern die stehende Gestalt Johannes des Täufers. Diese Form der Darstellung, beispielsweise unter Pilgrim II. lehnte sich an das Vorbild der Florenzer Fiorino d‘oro an. Bis 1951 war ein Münzbild mit dem heiligen Rudbertus erst ab den Prägungen der Neuzeit unter Leonhard von Keutschach bekannt. In diesem Jahr gelangte jedoch durch einen Tausch ein Goldgulden in den Besitz der Staatlichen Münzsammlung München, welcher den heiligen Rudbertus auf einer Salzburger Prägung zeigte, die eindeutig in die Zeit vor Leonhard von Keutschach zu verorten war. Diese sensationelle Entdeckung führe dazu, dass die numismatische Historie des Bistums Salzburg im 15. Jahrhundert erheblich ergänzt werden musste. Das Portrait des Heiligen Rudbertus, welches für die nächsten knapp 300 Jahre immer wieder auf Münzen des Erzbistums zu finden ist, wurde also bereits im Mittelalter, und nicht wie bis dahin angenommen, erst in der Neuzeit geprägt. Diese Prägung ist also auf verschiedene Art und Weise außergewöhnlich und höchst bedeutsam. Zum einen ist dies die letzte Goldprägung des Erzbistums Salzburg aus dem Mittelalter. Dazu kommen die erwähnten Besonderheiten in der Gestaltung des Goldguldens.
Darüber hinaus ist die Seltenheit dieses Stückes hier nochmals besonders hervorzuheben. Das bereits erwähnte Exemplar der Staatlichen Münzsammlung München galt lange Zeit als Unikum. Wir freuen uns, Ihnen mit diesem Exemplar das zweite bekannte, und das einzige im Handel befindliche Exemplar anbieten zu dürfen.