POLYRHENIA. Õ-Stater, 320/280 v. Chr.; Le Rider Pl. X, 11; Slg. Traeger -; Svoronos Pl. XXV, 26.
GRIECHISCHE MÜNZEN
CRETA
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Õ-Stater, 320/280 v. Chr.; Magistrat Charisthenes; 11,43 g. Zeuskopf r. mit Lorbeerkranz, das Haar im Nacken lang herabfallend//Stierkopf v. v. mit Taenien geschmückt.
Le Rider Pl. X, 11; Slg. Traeger -; Svoronos Pl. XXV, 26.
R Revers leicht geglättet, gutes sehr schön
Etwa 6 Kilometer südlich von Kasteli Kissamos liegen auf einem hohen Hügel die Ruinen der einst mächtigsten Polis im äußersten Westen Kretas, Polyrhenia, der ältesten Siedlung der Dorer auf Kreta. Seine Blütezeit durchlebte Polyrhenia während der klassischen und hellenistischen Epoche, aus der zahlreiche Bündnisverträge Polyrhenias mit den verschiedensten Poleis der griechischen Welt bekannt sind. Im Gegensatz zu den anderen westkretischen Städten zeigte sich Polyrhenia gegenüber den Römern nicht feindlich eingestellt und wurde daher bei der Eroberung der Insel im Jahr 67 v. Chr. freundlich behandelt. Die Münzprägetätigkeit in Polyrhenia setzte in der 2. Hälfte des 4. vorchristlichen Jahrhunderts ein, wobei vorherrschendes Motiv der Münzdarstellungen ein Stierkopf ist. Nachdem Bronzemünzen seit der Mitte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts Silberprägungen abgelöst hatten, zählt Polyrhenia zu den wenigen kretischen Städten, die im 2. vorchristlichen Jahrhundert die Prägung von Silbermünzen wieder aufnehmen konnten. Während der Herrschaft der Römer über die Insel Kreta erhielt Polyrhenia unter Augustus und Caligula das Recht, eigene Münzen auszuprägen.