Münster, Stadt. Silbermedaille 1648, Deth./Ord. 29; v. Loon - (zu II, S. 312); Pax in Nummis 97.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MÜNSTER, DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK
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Silbermedaille 1648, unsigniert, von E. Ketteler, auf den Spanisch-Niederländischen Frieden am 31. Januar in Münster. Pax mit Füllhorn und Merkurstab sitzt nach r. in Sonnenwagen, der von zwei gekrönten Löwen mit Zepter (Spanien) und Pfeilbündel (Niederlande) gezogen wird, am Boden verstreute Waffen//Zehn Zeilen Schrift. 59,53 mm; 43,13 g.
Deth./Ord. 29; v. Loon - (zu II, S. 312); Pax in Nummis 97.
Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich-Stempelglanz
Erworben 1955 von P. Tinchant.
Seit Anfang 1645 trafen sich Gesandte aller kriegsführenden Parteien in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück zu Friedensverhandlungen, wobei in Osnabrück der Kaiser, die in die katholischen und protestantischen Lager gehörenden Reichsstände sowie Schweden und in Münster der Kaiser, Frankreich und die übrigen am Krieg beteiligten Mächte verhandelten. Frankreich und Schweden hatten bereits 1638 beschlossen, nur gemeinsam Frieden zu schließen. Auf schwedischer Seite wurden die Verhandlungen von Adler Salvius und Johan Oxenstierna, dem Sohn des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna, geleitet. Nach dreieinhalb Jahren wurde der Westfälische Friede endlich am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Schweden erhielt Vorpommern mit den Inseln Rügen, Usedom und Wollin, Teile von Hinterpommern, Wismar, das aus dem Erzbistum Bremen gebildete Herzogtum Bremen und Verden sowie eine Kriegsentschädigung von 5 Millionen Reichstalern. Am 16. Juni 1650 wurde die konkrete Umsetzung der Friedensbestimmungen im Friedensexekutionsrezeß von Nürnberg beschlossen.
Die Vorderseitenlegende der vorliegenden Medaille enthält das Vergil-Zitat: ET IVNCTI CVRRVM DOMINÆ SVBIERE LEONES ("Und miteinander vereint lassen sich die Löwen vor den Wagen der Herrin spannen", Vergil, Aeneis, lib. III, cap. 113). Die Rückseiteninschrift lautet mit leichten Variationen: PACIS FOELICITAS / ORBI CHRISTIANO QVA RESTITVTA / QVA AD INCITAMENTV DEMONSTRATA / TOT REGNIS ET PROVINCIIS / AD VTRVMQVE OCEANVM / TERRA MARIQVE PARTA SECVRITAS / TRANQVILLITATIS PVBLICÆ / SPE ET VOTO / MONASTERY WESTPHA / ANNO MDCXLVIII ("Das Friedensglück ist in der christlichen Welt zum Ansporn wiederhergestellt und sichtbar geworden, die Sicherheit ist errungen worden für so viele Staaten und Provinzen zu beiden Seiten der Sonne und zu beiden Seiten des Meeres, zu Wasser und zu Lande. Mit der Hoffnung und dem Wunsch nach allgemeiner Ruhe, Münster Westfalen im Jahre 1648").