Stadt. Einseitige Klippe zu 20 Stübern 1625 (vermutlich spätere Prägung), Brause-Mansfeld Tf. 16, 17; Delm. 323.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
NIEDERLANDE, BREDA
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Einseitige Klippe zu 20 Stübern 1625 (vermutlich spätere Prägung), gefertigt während der Belagerung durch spanische Truppen. 5,02 g.
Brause-Mansfeld Tf. 16, 17; Delm. 323.
Hübsche Patina, vorzüglich
Ende Juli 1624 schlossen Streitkräfte des Barons von Spinola die Stadt ein. Die Verteidiger konnten sich fast ein Jahr lang behaupten, doch schließlich kamen sie nicht umhin, die Stadt dem Feind am 5. Juli 1625 zu überlassen. Anfangs versuchte man die Ausmünzung von Notgeld zu vermeiden, im Januar 1625 schritt man schließlich zur Prägung von Silbermünzen in Klippenform, in den darauf folgenden Frühjahrsmonaten infolge mangelnder Edelmetallreserven sodann zur Ausgabe kupfernen Kreditgeldes. Die Gegenstempelung von Goldmünzen durch die Stadt Breda während dieser rund einjährigen Belagerung zählt noch zu den kaum näher erforschten Bereichen der niederländischen Numismatik. Nach unserem Ermessen dürfte die Kennzeichnung der während der Belagerung innerhalb der Stadt vorhandenen oder kursierenden Goldmünzen vorgenommen worden sein, um dem markierten Geld eine nominelle Werterhöhung zu verleihen, die über dem normalen Kurs lag. Der Magistrat konnte sich durch dieses Agio kurzfristig einen Kredit verschaffen, der nach der Beendigung der Belagerung beim Umtausch bzw. bei der Einziehung der gekennzeichneten und heute sehr seltenen Münzen zugunsten der Besitzer wieder ausgeglichen wurde.