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Friedrich (III.) I., 1701-1713. Silbermedaille 1701 (spätere Prägung der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts), Brockmann - (vergl. 478 [Vs.] und 386 [Rs.]); Steguweit - (vergl. 33 [Rs.]); Marienb. 1918 (dort in Zinn).

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH

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Losnummer 4721




Schätzpreis: 250,00 €
Zuschlag: 1.100,00 €


Friedrich (III.) I. 1701-1713.
Silbermedaille 1701 (spätere Prägung der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts), von F. E. Marl und R. Faltz, auf seine Krönung. Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und Ordensband//Borussia lehnt fast v. v. an einer Säule, auf der der Reichsapfel liegt, und hält in der Linken Schwert und Zepter, mit der Rechten krönt sie sich selbst, zu ihren Füßen Fasces. 66,27 mm; 114,84 g.
Brockmann - (vergl. 478 [Vs.] und 386 [Rs.]); Steguweit - (vergl. 33 [Rs.]); Marienb. 1918 (dort in Zinn).

Attraktives Exemplar, min. Randfehler, Kratzer auf der Rückseite, vorzüglich

Erworben 1959 bei Maison Platt, Paris.

Die Stempel der vorliegenden Medaille sind ursprünglich nicht füreinander konzipiert worden. Die Rückseite dieses Stückes gehörte zu einer Vorderseite, die ebenfalls von R. Faltz auf Friedrichs Krönung 1701 geschaffen wurde (Brockmann 386; Steguweit 33). Die hier vorliegende Vorderseite wurde von Faltz' Schüler, F. E. Marl, ca. 1706/07 hergestellt, zusammen mit einem Rückseitenstempel, der das zehnjährige Bestehen der preußischen Akademie der Künste thematisierte (Brockmann 478). Marl war seinem Lehrer Faltz bei dessen Tod 1703 als Stempelschneider der königlichen Münzstätte Berlin nachgefolgt. Ihm wurden per königlichem Erlaß Faltz' Stempel übergeben, vgl. Marienb. II S. 4, Anm. 4 und Steguweit, Wolfgang, Raimund Faltz. Medailleur des Barock, Berliner Numismatische Forschungen, Neue Folge Bd. 9, Berlin 2004, S. 37-42. Die vorliegende Medaille ist aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hergestellt worden, als mehrere Medaillenstempel aus der Berliner Prägestätte entwendet und teilweise nachgeschnitten wurden. Der Rentmeister Francke ließ diese anfertigen, um sie daraufhin zu verkaufen. Erst 1784 kam es zur Aufdeckung des Diebstahls und zur Verhaftung der vermeintlichen Drahtzieher, wie aus der Untersuchungsakte hervorgeht. Vgl. dazu Bannicke, Elke, Die gefälschten Medaillenstempel des Berliner Stempelarchivs, in: Beiträge zur brandenburgisch/preußischen Numismatik, NH 9, 2001, 153-168.