Sog. "Attentats-Prämienmedaille 1878" Wilhelms I. Kompletter Satz von vier Exemplaren in Gold (979/1000 - 20,6 g), Silber, Bronze und Zinn (dieses mit Probierspur auf dem Avers), Durchmesser jeweils 29,2 mm, zusammen in mit goldfarbenem bekrönten Mon
DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH (1701-1918)
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RRR 4 Stück., II, II-III
In dieser vollständigen Zusammenstellung im Etui von außerordentlicher Seltenheit und unseres Wissens erstmals im Auktionshandel zu finden. Genau dieses hier angebotene Set ist beschrieben und abgebildet in dem Artikel von Lothar Tewes und Elke Bannicke: Eine außergewöhnliche Medaillendokumentation zur Erinnerung an das Attentat vom 2. Juni 1878 auf den Kaiser und König Wilhelm I. In: Orden und Ehrenzeichen, 14. Jg. (2012), Heft 82, S. 302–308.
Die Auflagenhöhe betrug für die Goldene Medaille 18 Exemplare, für die Silberne 125 und für die Bronzene (bronziertes Kupfer) 600. Die Prägung in Zinn erfolgte nur in wenigen Exemplaren zu Dokumentationszwecken.
Am 2. Juni 1878 verübte Karl Eduard Nobiling (1848‒1878) im Tiergarten in Berlin aus dem Haus Unter den Linden Nr. 18 heraus mit einer Schrotflinte ein Attentat auf König Wilhelm I. von Preußen, den Deutschen Kaiser (1797‒1888, reg. seit 1861 als König, seit 1871 als Deutscher Kaiser). Der König wurde von ca. dreißig Schrotkörnern an Kopf und Armen getroffen und erlitt schwere Verletzungen. Seine Pickelhaube rettete ihm dabei das Leben.
Weil er ins Krankenhaus von Potsdam-Babelsberg eingeliefert werden mußte, ernannte Wilhelm I. seinen Sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1831‒1888, reg. 1888 als Friedrich III.), zum Regenten. Da sich der König nur langsam erholte und sich anschließend zur weiteren Rekonvaleszenz in Baden(-Baden) und in Wiesbaden aufhielt, kehrte er erst am 5. Dezember 1878 nach Berlin zurück, um wieder selbst die Regierung zu übernehmen.
Mit Datum vom 30. Dezember 1878 stiftete Wilhelm I. "als Danksagung für einen von ihm selbst bestimmten Kreis von Persönlichkeiten, welche sich bei der Bewältigung der Folgen des Attentats vom 2. Juni 1878 und in diesem Zusammenhang durch besondere Hilfeleistungen verdient gemacht haben", die nicht tragbare königliche Erinnerungsmedaille "Erinnerung 1878". Nachdem bis Ende Januar alle Medaillen geliefert worden waren, wurden sie an Mitglieder der königlichen Familie, Ärzte, Krankenschwestern und -pflegerinnen und näherstehende Hofbedienstete verliehen, sowie an Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Potsdamer Garnison, die den Rekonvaleszenten über mehrere Wochen in seiner "Krankenstation" in Schloß Babelsberg bei Potsdam bewacht hatten.