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Kaiserlicher und Königlicher Orden vom Weißen Adler [Орден имперáторский и королéвский Белого Орла]. Ordens-Set bestehend aus: Kleinod, 1. Modell (ohne Kronen-Pendilien – 1831–1856), Anfertigung der Firma Keibel und Kämmerer aus dem Jahre 1840, 107 x

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
RUSSLAND, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)

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Losnummer 7262




Schätzpreis: 40.000,00 €
Zuschlag: 65.000,00 €


Kaiserlicher und Königlicher Orden vom Weißen Adler [Орден имперáторский и королéвский Белого Орла]. Ordens-Set bestehend aus: Kleinod, 1. Modell (ohne Kronen-Pendilien – 1831–1856), Anfertigung der Firma Keibel und Kämmerer aus dem Jahre 1840, 107 x 66,7 mm, Gold, tlw. feinst ziseliert und graviert, emailliert, 77,5 g, auf dem Avers einige nahezu unsichtbare, oberflächliche Chips und Haarrisse in der schwarzen und weißen Emaille der beiden Adler, auf dem Revers einige nahezu unsichtbare Chips in schwarzen Emaille, seitlich des linken und des rechten Kreuzarm-Einschnitts jeweils Sankt Petersburger Stadtpunze bis 1899, auf dem Revers der linken großen Klaue Sankt Petersburger Jahrespunze für 1840, auf der Öse Sankt Petersburger Stadtpunze bis 1899 und Meistermarke "KK" für Keibel und Kämmerer, mit originalem unkonfektioniertem Schulterband-Abschnitt, und Bruststern, Durchmesser 80 mm, Goldlaan- und Pailleten-Stickerei (Silber vergoldet), aus vergoldetem Silberblech gefertigte einzelne Strahlen, Silber-Pailletten und -blech, rote Metallfolie, auf dem Revers Abdeckpapier, an den Rändern etwas ausgefranst, im etwas späteren (ab 1855) goldfarben bedruckten und bezeichneten Verleihungsetui, dieses auf dem Boden mit aufgeklebtem alten Zettel mit dem Vermerk "Kaiserlich Russischer Orden vom / weißen Adler. / wird um die linke Schulter an der / rechten Hüfte und der Stern auf / der linken Brust getragen." ZK2 3082, 3088.


RR II

Auch wenn das Etui, dessen Einlage die Aussparungen für einen Metallstern an Nadel aufweist, wohl ursprünglich nicht zu diesem Ordens-Set gehört hat, dürfte ersteres aufgrund des handschriftlichen Tragevermerks auf dem Boden aus einem deutschen Fürstenhaus stammen.

Heinrich Wilhelm Kämmerer (1786–1854), fertigte nach dem Tode von Emanuel von Pannasch im Jahre 1836 zusammen mit Wilhelm Keibel bis 1841 gemeinsam die Insignien der russischen Orden, wobei sie die Meistermarke "KK" für Keibel und Kämmerer verwendeten. Nachdem 1841 die gemeinschaftliche Ordensproduktion geendet hatte, wandte sich Kämmerer der Fertigung anderer Preziosen zu.

Der einer Legende nach 1325 vom polnischen König Wladislaw I. Lokietek (1260–1333) gestiftete Orden wurde im November 1705 von König August II. dem Starken, Kurfürst von Sachsen (1670–1733), in einer Klasse erneuert. Von Zar Nikolaus I. Pawlowitsch (1796–1855) wurde er mit Ukas vom 17. November 1831 unter die russischen Orden aufgenommen. Seit diesem Zeitpunkt konnten, gemäß einer jeweiligen persönlichen Entscheidung des Zaren, Ritter des St. Andreas-Ordens, die den Weißen Adler-Orden noch nicht erhalten hatten, diesen gleichzeitig mit jenem erhalten. Am 9. August 1844 wurden die Ordensinsignien für Nichtchristen genehmigt. Am 9. August 1844 wurden die Kleinode und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen genehmigt. Mit kaiserlichem Ukas Zars Alexander II. Nikolajewitsch (1818–1881) vom 5. August 1855 wurden gekreuzte Schwerter auf den Insignien für Verleihungen "für Tapferkeit im Kampf" und die Bruststerne in Metall offiziell genehmigt. Nachdem der Orden 1917 von der Provisorischen Regierung übernommen worden war, wurde er von den Bolschewiki 1918 abgeschafft.