Johann Wilhelm, 1690-1716. Silbermedaille 1711, Slg. Memmesh. -; Stemper 409.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
PFALZ, PFALZ, KURFÜRSTENTUM
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Silbermedaille 1711, von G. Hautsch, auf die Ausübung des Reichsvikariats nach dem Tod Kaiser Josefs I. Büste r.//Doppeladler, auf der Brust die drei mit dem Kurhut bedeckten kurfürstlichen Wappenschilde, darunter die Ketten des Hubertusordens und des Ordens vom Goldenen Vlies. 44,22 mm; 34,47 g.
Slg. Memmesh. -; Stemper 409.
Fast vorzügliches Exemplar mit feiner Tönung
Johann Wilhelm hatte die Pfalz 1690 von seinem Vater Philipp Wilhelm als zerstörtes und verwüstetes Land übernommen. Er verlegte seine Residenz nach Düsseldorf, während die Pfalz im Zuge des Pfälzer Erbfolgekriegs weiter zerstört wurde, der erst mit dem Frieden von Rijswijk 1697 ein Ende fand. Kurfürst Johann Wilhelm stellte sich im bald darauf ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg (1700-1714) auf die Seite des Kaisers, der ihm dafür die 1623 verlorene Oberpfalz und die Grafschaft Cham zurückgab. Diese Gebiete mußte Johann Wilhelm jedoch nach dem Rastatter Frieden von 1714 wieder an Bayern zurückgeben. Eine besondere Ehre war es für "Jan Wellem", wie der Kurfürst im Volksmund in Jülich-Berg genannt wurde, nach dem Tod Josephs I. das Reichsvikariat zu führen. Er feierte dieses Amt mit mehreren Münzen und Medaillen.