Silbermedaille
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
HAMBURG, LOTS
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58 Stück., Sehr schön, vorzüglich und besser
Die Bürgermeisterpfennige stellen eine spezifische Gruppe innerhalb der Hamburger Gedenkprägungen dar. Sie sind anläßlich des Todes eines Bürgermeisters von dessen Familie in Auftrag gegeben worden, um sie nach dem Begräbnis an Anwesende zu verteilen, insbesondere an diejenigen Schulkinder, die als Chor den Leichenzug begleiteten. Bereits zuvor war es üblich gewesen, die singenden Schüler mit einem kleinen Geldgeschenk am Abschluß der Trauerfeierlichkeiten zu bedenken, nun kam zur Werthaltigkeit dieser Gabe auch ihr Erinnerungscharakter. Der erste Bürgermeisterpfennig entstand im Jahre 1676. Dieses Novum wurde schon bald von den Hinterbliebenen von etlichen später verstorbenen Hamburger Bürgermeistern aufgegriffen. In der Regel trugen diese frühen Stücke auf der einen Seite das Wappen des Verstorbenen und auf der anderen eine emblematische Darstellung. Erst spätere Exemplare zeigen auch das Portrait des Verstorbenen. Die Bürgermeisterpfennige wurden in der Regel in Silber, daneben in ganz seltenen Fällen auch in Gold ausgebracht. Über mehr als ein Jahrhundert lang hatten sie etwa die Größe eines Vierteltalers, bis sodann auch größere Stücke mit höherem Relief aufkamen, die eher den markanten Charakter einer Medaille aufweisen und mitunter auch in Kupfer ausgeprägt wurden. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich solche medaillenartigen Ausführungen vollends durch. Der letzte Bürgermeisterpfennig entstand im Jahre 1912.
Eine kleine morphologisch verwandte, freilich nicht unmittelbar zugehörige und kleinere Gruppe stellen diejenigen vergleichsweise wenigen Stücke dar, die nicht zum Tode eines Hamburger Bürgermeisters, sondern zu dessen Wahl geprägt worden sind. Davon sind in der vorliegenden Sammlung 2 verschiedene Exemplare vertreten.