Christian IV., 1588-1648. 1/2 Dukat 1645, Kopenhagen. Hede 35; Fb. 40; Schou 9; Sieg 124.2.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
DÄNEMARK, KÖNIGREICH
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1/2 Dukat 1645, Kopenhagen. Halber Hebräerdukat. 1,73 g. Münzmeister Heinrich Köhler. Stempelschneider Hans zum Busch. Mit Münzmeisterzeichen « auf der Rückseite.
Hede 35; Fb. 40; Schou 9; Sieg 124.2.
GOLD. Sehr selten, besonders in diese Erhaltung. Attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Slg. Adler Petersen (mit Etikett); der Slg. Poul Henning Knudsen VI, Auktion Thomas Høiland 137, Kopenhagen 2010, Nr. 53.
Im Jahre 1643 geriet Dänemark mit dem Königreich Schweden abermals in einen Krieg, der dem Land herbe Verluste einbringen sollte. Nach der Kriegserklärung der Schweden drang deren Feldherr Lennart Torstensson zunächst nach Holstein ein und eroberte es mit Ausnahme der Festungen Rendsburg und Glückstadt. Später rückte er mit Erfolg nach Jütland vor. Zudem wurde die dänische Flotte von schwedischen und holländischen Schiffen hart bedrängt. Im 1645 geschlossenen Frieden von Brömsebro (heute Teil von Karlskrona) mußte Dänemark die Provinzen Jämtland und Härjedalen sowie die Inseln Gotland und Ösel an Schweden abtreten.
Seit 1644 wurden in der Münzstätte zu Kopenhagen im Auftrag von König Christian IV. Goldmünzen zu 2, 1 und ½ Dukaten sowie Silbermünzen zu 2 und 1 Mark unter Aufsicht des Reichs-Hofmeisters Corfitz Ulfeldt geprägt, die traditionell als "Hebräer" bezeichnet werden. Der volkstümliche Name dieser Prägungen beruht darauf, dass ihre Rückseite in teils hebräischen Buchstaben die Aufschrift JUSTUS / Jehova / JUDEX ("der Herr ist ein gerechter Richter") trägt, mit dem der dänische König seinen Protest gegen den Friedensbruch und den Einmarsch der Schweden zum Ausdruck bringen wollte. Die Prägung entsprechender Silbermünzen erfolgte zwischen 1644 und 1646, die Ausgabe der goldenen Hebräer wurde bis 1648 fortgesetzt.