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MEDAILLEN
MEDAILLEN-LOTS
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MEDAILLENSAMMLUNG AUS DER INDUSTRIELLENFAMILIE SIEMENS. Medaillenbestand des Carl Wilhelm Siemens, *1823, Ó1883. Der in Lenthe bei Hannover geborene Erfinder, Ingenieur und Industrielle besuchte ab 1843 mehrmals England, um dort die Erfindungen seines Bruders Werner, u. a. zum Galvanisierungsprozeß zu vermarkten. Ab 1844 ließ er sich, auch wegen des weit entwickelten Patentwesens, dauerhaft in England nieder und bestätigte sich als Zivilingenieur. 1850 übernahm Carl Wilhelm - in England nannte er sich nun Charles William - die Londoner Vertretung der von seinem Bruder Werner gegründeten Telegraphenbauanstalt. Mit der Heirat Anne Gordons nahm Siemens 1859 die britische Staatsbürgerschaft an. In den Folgejahren gründete Siemens eine eigene Kabelfabrik (1863) und verlegte das erste dauerhaft funktionstüchtige transatlantische Telegraphenkabel. Für seine Errungenschaften wurde er 1862 zum Mitglied der Royal Society gewählt und erhielt mehrere Ehrendoktorwürden, u. a. der Universitäten Oxford und Würzburg. Im Jahr 1883 wurde er zum Ritter geschlagen und nannte sich fortan Sir William Siemens.
Für seine bahnbrechenden Erfindungen erhielt Sir William Siemens neben weiteren Auszeichnungen mehrere Preismedaillen, so von der Royal Society of Arts, des Iron and Steel Institutes und vielen mehr. Die fünf ersten Medaillen dieses Lots wurden persönlich an Sir William Siemens verliehen. Dies sind:
1) Institute of Civil Engineering. Thomas Telford Medaille. Vergoldete Silbermedaille 1828/1853, von W. Wyon. Brustbild Telfords l.//Ansicht der Menaibrücke. Mit Randschrift: CHARLES WILLIAM SIEMENS. TELFORD PREMIUM 1853. 57,63 mm; 96,63 g. Vgl. Brown 1328.
2) Society for Arts and Commerce. Goldmedaille Minerva and Merkur 1820/1850, von W. Wyon. Brustbilder Minervas und Merkurs nebeneinander l.//Drei Zeilen Schrift im Lorbeerkranz, darüber Gravur TO WILLIAM CHARLES SIEMENS. 1850. 51,93 mm; 89,69 g. Vgl. Eimer 647.
3) Royal Society of Arts (Königliche Gesellschaft zur Förderung der Künste, Hersteller- und Handelskammer). Goldene Preismedaille (Albert-Medaille) 1863/1874, von L. C. Wyon. Büste des Präsidenten der Gesellschaft, Prinz Albert (*1819, Ó1861), Sohn des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Coburg-Gotha l.//Die personifizierte Kunst mit Farbpalette in der Linken steht nach l. und überreicht der vor ihr sitzenden, personifizierten Industrie mit Spinnrocken eine Blume, r. sitzt der als Merkur dargestellte Handel nach l. auf Warenballen. Mit Randgravur: C. W. SIEMENS, D. C. L. F.R.S. "FOR HIS RESEARCHES IN CONNECTION WITH THE LAWS OF HEAT, AND THE PRACTICAL APPLICATIONS OF THEM TO FURNACES USED IN THE ARTS; AND FOR HIS IMPROVEMENTS IN THE MANUFACTURE OF IRON;/ AND GENERALLY FOR THE SERVICES RENDERED BY HIM IN CONNECTION WITH THE ECONOMIZATION OF FUEL IN ITS VARIOUS APPLICATIONS TO MANUFACTURES AND THE ARTS." 1874 ‰. 56,32 mm; 116,54 g. Vgl. Eimer 1566.
4) Iron and Steel Institute. Bessemer Goldmedaille 1873/1875, von J. Pinches, nach G. T. Morgan. Büste Sir Henry Bessemers l.//Kartusche, darin C. WM. SIEMENS / 1875. 51,31 mm; 98,73 g. Vgl. Eimer 1630.
5) Preismedaille der Exposition Universelle Internationale, Paris. Goldmedaille 1867, von H. Ponscarme. Büste Napoleons III. mit Lorbeerkranz l.//Zwei Putten halten Schild, darauf SIEMENS, darüber Lorbeerkranz, im Hintergrund Adler. 68,05 mm; 281,15 g. Vgl. Page-Divo 539.
Die fünf Medaillen befinden sich in einem schwarzen Lederkästchen, das mit blauem Samt ausgelegt wurde.
Das Lot enhält darüber hinaus zehn weitere Preismedaillen und Auszeichnungen, die im Zusammenhang mit der Firma der Gebrüder Siemens stehen:
6) International Exhibition Philadelphia, Bronzemedaille 1876, von H. Mitchell, auf die erste offizielle Weltausstellung in den USA anläßlich der 100-Jahrfeier der Unabhängigkeitserklärung. Die Personifikation der Vereinigten Staaten in antikem Gewand sitzt nach l. den linken Arm auf Wappenschild gelegt, in der ausgestreckten Rechten hält sie einen Lorbeerkranz, im Hintergrund r. eine Fabrik, l. Embleme für Industrie, Kunst und Handwerk, umher ein Band mit Sternen; darauf Medaillons mit den Personifikationen der vier Erdteile Amerika, Afrika, Asien und Europa//Vier Zeilen Schrift, umher Lorbeerkranz. 76,39 mm; 278,19 g. Augustin 205; Wurzbach 7344.
7) Weltausstellung Paris, Goldmedaille 1878, von J. C. Chaplain, verliehen an die Gebrüder Siemens. Büste der Ceres l. mit Lorbeerkranz//Fama mit Kranz und Posaune fliegt gemeinsam mit geflügeltem Genius über Landschaft, in den Händen des Genius Schild, darauf SIEMENS / FRERES. Mit Randpunze: Biene, OR. 50,58 mm; 84,30 g. Vgl. Augustin 268.
8) Société Technique de l'Industrie du Gaz en France, Silbermedaille 1881, unsigniert, verliehen an M. G. Boistel, einen Mitarbeiter der Gebrüder Siemens. Genius mit zwei Fackeln fliegt über Landschaft, im Hintergrund Wolken//Drei Zeilen Gravur im Lorbeerkranz. Mit Randpunze: ARGENT. 55,73 mm; 79,21 g.
9) Continental Exposition Buenos Aires, Goldmedaille 1882, von R. Grande. Wappen Argentiniens, darunter Schriftband//Bienenstock mit emsig umherfliegenden Immen, darunter fünf Zeilen Schrift. 37,51 mm; 39,15 g.
10) International Inventions Exhibition, Goldmedaille 1885, von L. C. Wyon. Büste Viktorias l.//Personifizerung der Erfindung und der Musik sitzen mit ihren Attributen auf einem Podest, daran Schild mit vierzeiliger Aufschrift. 45,53 mm; 42,37 g. Eimer 1715.
11) Crystal Palace Electrical Exhibition, Goldmedaille 1892, von Pinches, verliehen an die Gebrüder Siemens. Muse mit Schlüssel und Caduceus öffnet die Tore des Kristallpalastes, umher Attribute der Wissenschaft und Instrustrie//Fünf Zeilen Schrift im Lorbeerkranz. Mit Randschrift: SIEMENS BROS. & CO. LTD. 41,32 mm; 44,63 g. Vgl. Brown 3435.
12) Weltausstellung Paris, Bronzemedaille 1900, von J. C. Chaplain, verliehen an die Gebrüder Siemens. Der aus dem Boden wachsende Kopf der République mit Jakobinermütze r. links eine alte Eiche//Auf dem Rücken der Viktoria sitzender Schmied, in der Linken eine Fackel, im Hintergrund Ansicht von Paris, unten Schild mit Aufschrift SIEMENS / BROTHERS & CO - LIMITED. 63,89 mm; 105,20g. Vgl. Augustin 577.
13) International Gas Exhibition Earl's Court, Silbermedaille 1904, unsigniert, verliehen an die Gebrüder Siemens. Verschlungenes Monogramm IGE//Kartusche mit drei Zeilen Schrift über Lorbeerzweig, darüber graviert MESSRS SIEMENS. BROS & CO LTD. 44,76 mm; 44,85 g.
14) Auszeichnung "Grand Diplôme" der Exposition Industrielle in Chaumont, 1882. Silber, mit Band und Tragevorrichtung. 48,47 x 60,54 mm.
15) Auszeichnung der Exposition Industrielle in Troyes, 1883. Silber und Emaille, weißes Kreuz auf Eichenlaubdekor. 46,21 x 45,79 mm.
Die zehn letztaufgeführten Medaillen befinden sich je in einer separaten Schatulle.
8x GOLD. 15 Stück., Teils kl. Randfehler, vorzüglich und besser, darunter 5x fast Stempelglanz