Allectus, 293-296. Æ-Antoninian, unbestimmte Münzstätte; 2,60 g. Burnett 210; RIC 124.
RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
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Æ-Antoninian, unbestimmte Münzstätte; 2,60 g. Gepanzerte Büste r. mit Strahlenbinde//Galeere.
Burnett 210; RIC 124.
Etwas korrodiert, fast vorzüglich
Exemplar der Sammlung Dr. Rainer Pudill.
Erworben am 4. April 1997.
Wegen des Q im Abschnitt der Rückseite wird in der Forschung gelegentlich die Ansicht vertreten, diese Antoniniane reduzierten Formates seien Quinare gewesen. Selbstverständlich handelt es sich nach wie vor um Doppeldenare. Das Q ist anders zu deuten, vielleicht als Hinweis auf die für 298 geplanten Quinquennalien.
Die "C" Münzstätte ist mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht Camulodunum, sondern dürfte westlich zu suchen sein. Siehe Lloyd, C. The C mint of Carausius and Allectus, in: BNJ 68 (1998), S. 6.
Auf dem Revers des Stückes ist eine Navis lusoria dargestellt, ein Mitte des 3. Jahrhunderts eingeführter Schiffstyp. Die sehr schlanken und flachgehenden Schiffe wurden bis in die Spätantike in römischen Flußflotten eingesetzt und spielten militärisch eine bedeutende Rolle. So gelangte Julianus II. Apostata im Bürgerkrieg gegen Constantius II. mit 3000 Mann in nur 11 Tagen von Ulm nach Sirmium - dies bedeutet, daß bei 30 Ruderern und 20 Mann Zuladung der Kaiser die Fahrt mit 60 Naves lusoriae unternahm. Einer der größten Vorteile dieses Schifftyps war, daß er nur eine minimale Zeit der Einweisung benötigte und daher mit regulären Landtruppen bemannt wurde. Anhand der in Mainz gefundenen Naves lusoriae wurde 2004 an der Universität Regensburg eine Lusoria nachgebaut, siehe Ferkel/Konen/Schäfer, Navis Lusoria. Ein Römerschiff in Regensburg, St. Katharinen 2004. Allectus propagierte diesen Schiffstyp auf seinen Münzen ungewöhnlich stark, wie vor ihm schon Postumus.