Teaserbild
Trennline

Joachim II., 1535-1571. Silbermedaille 1564 (geprägt vor 1707), Brockmann - (vgl. 32 Anm.); Brozatus 661.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM

Zurück zur Listenansicht

Losnummer 771




Schätzpreis: 200,00 €
Zuschlag: 260,00 €


Joachim II. 1535-1571.
Silbermedaille 1564 (geprägt vor 1707), unsigniert. Brustbild fast v. v.//Fünf Zeilen Schrift, darunter Jahreszahl. 44,17 mm; 38,62 g.
Brockmann - (vgl. 32 Anm.); Brozatus 661.

Spätere Prägung. Leicht bearbeitet, kl. Kratzer und Randfehler, fast vorzüglich

Joachim II. geboren am 9.1.1505 in Cölln an der Spree, genoß eine humanistische Erziehung und Ausbildung am Hof Karls V. den er 1532 auf dem Türkenzug begleitete, und kam nach dem Tod seines Vaters Joachim I. (genannt Nestor) 1535 an die Regierung. Obwohl er seinem Vater die Beibehaltung der katholischen Konfession zugesichert hatte, bemühte sich Joachim II. um den konfessionellen Ausgleich in seinem Land. Mit kaiserlicher Billigung versuchte der Kurfürst, der den Beinamen Hektor erhielt, eine "christliche" Kirche als Kompromiß zwischen einer "römischen" und einer "wittenbergischen" Kirche einzuführen. Im Jahr 1539 trat Joachim II. Hektor jedoch zur Reformation über, hob die Bistümer Brandenburg, Havelberg und Lebus auf und erließ 1540 die von dem protestantischen Theologen Johann Agricol entworfene Kirchenordung. Es gelang ihm dennoch, das gute Verhältnis zum Haus Habsburg beizubehalten, mit dem er nach der Teilnahme am Türkenzug von 1542 versuchte, die Folgen des Schmalkaldischen Krieges 1546/1547 zu mildern. Die politische Entscheidungsfreiheit Joachims II. wurde stark eingeschränkt durch seine maßlose Finanzwirtschaft, die ihn zu umfangreichen Zugeständnissen an die Landstände zwang, die wiederum mehrfach den Staatsbankrott verhinderten. Joachim II. Hektor starb am 3. Januar 1571 im Alter von 66 Jahren in seinem Jagdschloß Köpenick.