Heinrich der Jüngere, 1514-1568. Goldgulden 1558, Goslar. 3,22 g. Fb. 625; Welter 384.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL, FÜRSTENTUM
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Goldgulden 1558, Goslar. 3,22 g.
Fb. 625; Welter 384.
GOLD. RR Sehr schön
Erworben im Oktober 1999 von der Münzhandlung Hanfried Bendig, Bremen.
Der als tatkräftig und skrupellos geltende Herzog Heinrich der Jüngere war entscheidend an der Niederschlagung der Bauern in der Schlacht von Frankenhausen 1525 beteiligt. Seit 1515 mit einer Württemberger Gräfin verheiratet, hatte Heinrich ein romantisches Liebesverhältnis mit der Hofdame Eva von Trott, die er zum Schein beerdigen ließ um die Affäre zu verschleiern. Dennoch gebar ihm die Geliebte insgesamt zehn Kinder. Nachdem der Skandal aufgeflogen war, wurde der Herzog, selbst ein strikter Gegner der Reformation, durch zahlreiche protestantische Flugblätter heftig angegriffen und verspottet (u. a. Martin Luther: "Wilder Hans Wurst" von 1541). 1545 wurde Heinrich von seinen protestantischen Gegnern gefangengenommen und erst nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 aus der hessischen Festung Ziegenhain entlassen. Mit zunehmendem Alter wurde Heinrich jedoch toleranter und erhob keine Einwände gegen die Nachfolge seines protestantischen Sohnes Julius. Sein Wahlspruch lautete „IVSTVS NON DERELINQVITVR“ – der Gerechte wird nicht im Stich gelassen.