Johann Georg II., 1660-1693. Reichstaler 1692, Dessau (?), 29,30 g. Dav. 6010; Mann 880 b.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ANHALT, ANHALT-DESSAU, FÜRSTENTUM, SEIT 1806 HERZOGTUM
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Reichstaler 1692, Dessau (?), 29,30 g. Geharnischtes Brustbild r. mit Umhang, am Armabschnitt die Initialen IBS (Johann Bernhard Schultz, Stempelschneider in Berlin 1681-1697)//Gekröntes Wappen zwischen 16 - 92 und i E Û - G Ü, unten gekreuzte Palmzweige.
Münzmeister Johann Ernst Graul.
Dav. 6010; Mann 880 b.
RR Sehr attraktives Exemplar mit feiner Patina, winz. Prägeschwäche, fast vorzüglich
Exemplar der Slg. Dr. Martin Sellmann, Auktion Fritz Rudolf Künker 113, Osnabrück 2006, Nr. 3037.
Mit Bestimmungskärtchen.
Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau ließ es sich auch nach der Annahme des Leipziger Münzfußes durch Kursachsen und Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1690 nicht entgehen, sein Münzrecht auszuüben. Er versicherte, daß die in den Jahren 1692 und 1693 geprägten Taler, Gulden, Drittel- und Sechsteltaler im 12-Talerfuß ausgebracht seien, und erreichte deren Zulassung in der Messestadt Leipzig, dem wichtigsten Geldmarkt in der Dessauer Umgebung. Als der Münzwardein des obersächsischen Reichskreises, Salomon Gottlieb Knorr, am 23. Juni 1693 mehrere Gulden mit der Jahreszahl 1693 prüfte, mußte er allerdings einen niedrigeren Silbergehalt feststellen. Die Stücke waren zu 12 Talern, 4 Groschen und 1 Pfennig auf die feine Mark ausgemünzt, so daß sich bei 100 Gulden ein Verlust von 1 Taler, 8 Groschen und 10 Pfennig ergab. Daraufhin wies der Kreisdirektor, Kurfürst Johann Georg IV. seinen Dessauer Namensvetter unverzüglich an, die minderwertigen Stücke einzuziehen. Die Taler, von denen hier ein sehr attraktives Exemplar zur Versteigerung gelangt, waren korrekt im Leipziger Fuß ausgebracht und durften weiter umlaufen.