Karl V., 1519-1558. Bronzegußmedaille o. J. (hergestellt um 1600)
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Bronzegußmedaille o. J. (hergestellt um 1600), unsigniert. Sogenannte Judenmedaille. Brustbild r. mit Barett, umgelegtem Mantel und Band mit dem Kleinod des Ordens vom Goldenen Vlies, in der Rechten Zepter, in der Linken Reichsapfel//Die Säulen des Herkules im Meer, dazwischen Adler v. v. mit ausgebreiteten Schwingen, darüber Krone. 53,54 mm; 15,64 g. Bernhart, M. "Judenmedaillen", in: Archiv für Medaillen- und Plakettenkunde III/IV, 1921/1922, S. 119, Nr. 11; Klein, U. Beitrag zu den sogenannten Judenmedaillen, in: Beiträge zur süddeutschen Münzgeschichte, Stuttgart 1976, B 11.
R Späterer Guß. Sehr schön
Als "Judenmedaillen" wurde seit Köhlers Historischer Münzbelustigung eine Serie von Medaillen bezeichnet, die stilistisch und mit ihrer vorwiegend christlich-religiösen Motivik eine zusammengehörende Gruppe bildet. Über Entstehungsort und -zeitpunkt geben die Stücke keine direkte Auskunft. Bereits Köhler vermutete Prag als Herstellungsort, worin ihm Bernhart (a. a. O. S. 115-127, bes. S. 115-117) und Klein (a. a. O. S. 210-244, bes. S. 224-227) folgten. Bezüglich der Entstehungszeit war Bernhart im Gegensatz zu Klein von einer Herstellung der Gußmedaillen nach 1620 ausgegangen, um die Stücke mit Bezug auf Kaiser Ferdinand II. reg. 1617-1637, ebenfalls in die Gruppe der Judenmedaillen aufnehmen zu können. Klein verweist hingegen auf stilistische Abweichungen der Ferdinand-Medaillen von den übrigen und auf chronologische Anhaltspunkte, die die Entstehung der sogenannten Judenmedaillen bereits in das ausgehende 16. Jahrhundert bzw. um 1600 datieren.