Stephan, Burian, Heinrich, Hieronymus und Lorenz, 1505-1532. Taler o. J., Joachimstal, Dav. 8138; Doneb. 3747.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE ÖSTERREICHISCHEN STANDESHERREN, SCHLICK, GRAFEN
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Taler o. J. Joachimstal, mit Titel Ludwigs II. König von Ungarn und Böhmen. 28,73 g. Ausbeute der Joachimstaler Gruben. Auf der Rückseite durchbricht der Löwenkopf den inneren Fadenkreis.
Dav. 8138; Doneb. 3747.
Korrosionsspuren im Randbereich, Schrötlingsriß, sehr schön
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 122, Osnabrück 2007, Nr. 3568.
Die Prägungen der Grafen Schlick sind mit wenigen Ausnahmen Ausbeuteprägungen. Die frühesten stammen aus dem als Bergstadt gegründeten St. Joachimstal (1516). Als redendes Zeichen erscheint daher St. Joachim auf den Münzen, ähnlich wie im Harz St. Andreas auf entsprechenden Prägungen. Die große Ausbeute des Jahres 1518 (61.530 Taler) machte die Einrichtung einer Münzstätte zwingend, 1520 wurde mit der regulären Prägung begonnen. 1528 ging die Münzstätte auf König Ferdinand I. über. 1547 verloren die Grafen Schlick auch die meisten Bergwerke um Joachimstal in Folge der Schlacht bei Mühlberg. Ab 1580 schufen die Grafen Schlick sich ein neues Silber-Bergbaurevier um Michaelsberg bei Plan, u. a. die St.-Anna-Fundgrube. 1625 wurde das Münzrecht erneut erworben und in Plan eine Münzstätte errichtet, wo das Bergsilber verprägt wurde. Es ist historisch bemerkenswert, daß die Taler aus Joachimstal die Namensgeber des Talers im deutschsprachigen Raum und in Amerika waren (Taler, Dollar), während in Rußland der erste Teil des Stadtnamens Joachim den russischen Talern den Namen Jefimok gaben (Jefimok = Joachim).