Josef I., 1705-1711. Silbermedaille 1708, v. Loon IV, S. 544, 4; Slg. Julius 702; Slg. Montenuovo -; Popelka 131; Senk 244.
HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH
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Silbermedaille 1708, unsigniert, vermutlich von C. G. Lauffer und F. Kleinert, auf die Einnahme von Lille durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough. Ansicht der unter Beschuß stehenden Stadt aus der Vogelperspektive, oben l. strahlende Sonne, r. abnehmender Mond//Turmbau zu Babel (Hochmut kommt vor dem Fall), umher arbeitende und streitende Menschen. Mit Randschrift: r VNITA VIRTVS VALET Û. 49,05 mm; 37,85 g.
v. Loon IV, S. 544, 4; Slg. Julius 702; Slg. Montenuovo -; Popelka 131; Senk 244.
R Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, winz. Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz
Im Jahre 1708 konzentrierten sich die Operationen gegen Louis XIV in Flandern und Nordfrankreich. Eine Streitmacht der Alliierten brachte am 8. Juli des Jahres bei Oudenaarde an der Schelde der französischen Armee eine herbe Niederlage bei, die den Verbündeten den Marsch auf das stark befestigte Lille eröffnete. Ein von Prinz Eugen von Savoyen geführtes Heer begann am 10. August 1708 die Stadt einzuschließen, die erst seit 1668 unter französischer Herrschaft stand und seitdem zu einer der gewaltigsten Festungen an der Nordgrenze des Königreichs ausgebaut worden war. Die Beschießung der Stadt wurde am 28. August eröffnet. Nach einer verlustreichen Belagerung übergab der französische Kommandant und Marschall de Boufflers zwar am 23. Oktober die Stadt, doch zog er sich sodann umgehend mit seinen 4.500 Soldaten in die Zitadelle zurück, die er noch bis zur endgültigen Kapitulation am 9. Dezember 1708 zäh verteidigte.