Georg I. Ludwig, 1698-1714. Silbermedaille 1714, Brockmann 756; Stemper 199.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-CALENBERG-HANNOVER, AB 1692 KURFÜRSTENTUM HANNOVER, AB 1815 KÖNIGREICH HANNOVER
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Silbermedaille 1714, von E. Hannibal, auf den Tod seiner Mutter Sophia von der Pfalz. Brustbild Sophias r. mit Witwenschleier//Bäume und Laube eines französisch angelegten Gartens (vermutlich Herrenhausen) werden von der untergehenden Sonne bestrahlt. 66,02 mm; 144,99 g.
Brockmann 756; Stemper 199.
RR Herrliche Patina, leichte Stempelfehler im Randbereich, vorzüglich
Sophia von der Pfalz, *14. Oktober 1630 in Den Haag, war die Tochter Friedrichs von der Pfalz (der Winterkönig) und dessen Gemahlin Elisabeth Stuart, Tochter Jacobs I. von Großbritannien. Ihre Jugend brachte sie in Holland zu. Sophia war außergewöhnlich gebildet. Sie war verlobt mit Ferdinand, dem älteren Bruder des späteren Kaisers Leopold I. Nach dessen frühem Tod 1654 vermählte sie sich 1658 mit Ernst August. Im Jahre 1701 wurde Sophia vom englischen Parlament als Nachfolgerin der regierenden Königin Anna zur britischen Thronerbin deklariert (Act of settlement). Sophia starb jedoch bereits am 08. Juni 1714, also zwei Monate vor Königin Anna. So trat ihr ältester Sohn Georg Ludwig die Thronfolge als Georg I. König von Großbritannien, an. Die Abbildung der Gartenanlage auf der Rückseite der vorliegenden Medaille ist wohl eine Anspielung darauf, daß die Kurfürstin im Garten des Schlosses Herrenhausen an einem Schlaganfall gestorben war.