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Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden. 2. Modell (ohne Buchstaben auf den oberen Kreuzarmen - 1864-1935), Bruststern zum Komturkreuz mit Schwertern, Ausführung mit geschwungenen, sog. "französischen" Parierstangen der Schwerter, 85,5

BEDEUTENDE ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ALLER WELT
Deutschland , SÄCHSISCHE HERZOGTÜMER, GEMEINSAM

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Losnummer 7527




Schätzpreis: 1.500,00 €
Zuschlag: 2.600,00 €


Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden. 2. Modell (ohne Buchstaben auf den oberen Kreuzarmen - 1864-1935), Bruststern zum Komturkreuz mit Schwertern, Ausführung mit geschwungenen, sog. "französischen" Parierstangen der Schwerter, 85,5 x 85,3 mm, der Sternkorpus aus vier separat gefertigten Teilen zusammengelötet, Silber, Medaillon und Schwerter Silber vergoldet, tlw. emailliert,die Schwerter auf dem Revers mittels vier Hohlnieten befestigt, an Nadel. OEK22 2470.


II

Entgegen den Materialangaben bei Nimmergut (in OEK22 S. 669, Nr. 2470) halten wir dieses Exemplar, obwohl mit Auflagen in Silber vergoldet, aufgrund der Art der Befestigungen der Schwerter für ein zweifelsfreies, zwischen 1917 und 1918 gefertigtes Originalexemplar.

Bis zum Ende der Monarchie gab es Insignien mit Schwertern in zwei Ausführungen, mit sog. "römischen" (geraden) und mit sog. "französischen" (geschwungenen) Parierstangen der Schwerter. In AB steht hierzu auf S. 52: "Bis zum heutigen Tag ist die Ursache für die Unterschiede der Schwerterstücke mit geraden Parierstangen oder geschwungenen Parierstangen nicht eindeutig geklärt. Zum Teil wird die Meinung vertreten, daß geschwungene Parierstangen Altenburger Verleihungen und gerade Parierstangen Gothaer bzw. Meininger Verleihungen sind. Dies läßt sich weder durch Akten noch Literatur belegen, obwohl bisher aufgetauchte, zweifelsfreie Altenburg-Stücke des S.E.H.O. immer mit geschwungenen Parierstangen versehen waren. Dies gilt für alle Stufen vom Verdienstkreuz mit Schwertern bis zum Großkreuz mit Schwertern."

Gestiftet am 25. Dezember 1833 als gemeinsamer, zunächst vierklassiger Hausorden (mit affiliiertem Verdienstkreuz und Verdienstmedaille) von Friedrich, Herzog von Sachsen-Altenburg (1763-1834, reg. seit 1787), Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (1784-1844, reg. seit 1806), und Bernhard II. Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen (1800-1882, reg. von 1803 bis 1866). Diese Stiftung geschah in Anlehnung an den 1690 von Herzog Friedrich von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-1691, reg. seit 1675) gestifteten Orden der Deutschen Redlichkeit.

Für Verdienste im Krieg erfolgte die Verleihung mit gekreuzten Schwertern. 1864 erfolgte eine Vereinheitlichung der Insignien u. a. durch die Entfernung der Monogramme der verleihenden Herzöge auf dem oberen Kreuzarm, die Unterteilung der Ritter in 1. und 2. Klasse und die Stiftung der Goldenen Verdienstmedaille sowie der Ordenskette (2. Modell). 1914 wurden die Insignien mit Jahreszahlen ("1914", "1915", "1916", "1917", "1918") gestiftet und 1915 die Bandspangen mit und ohne Schwerter für die Goldenen und Silbernen Verdienstmedaillen.

Auch nach dem Ende der Monarchie verlieh Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha (1884-1954, reg. von 1905 bis 1918) den Orden bis 1935 weiter. Mit Reichsverordnung vom 4. November 1935 wurden die Verleihungen für abgeschlossen erklärt. Die Verleihungen in Sachsen-Altenburg und Sachsen-Meinungen waren schon mit dem Ende der Monarchie in diesen Staaten im Jahre 1918 eingestellt worden. Allerdings lebt er als Hausorden der drei herzoglichen Häuser weiter, wobei das Haus Sachsen-Altenburg im Jahre 1991 im Mannesstamm ausgestorben ist.