Fayencehumpen, 19. Jahrhundert
MÜNZGEFÄSSE UND MÜNZSCHMUCK
MÜNZBECHER, DEUTSCHLAND
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Fayencehumpen, 19. Jahrhundert, aufmontierter Silberdeckel mit beidseitig sichtbar eingefügter Taler-Klippe 1669 des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. auf die Einsegnung seines Enkels Johann Georg (IV.). [Davenport 7632; Kahnt 536; Schnee 938]. Das Gefäß ist vollständig bemalt und trägt Reliefschmuck in Form zweier Rosenzweige und einem vertikalen Volutenornament. Die nach außen hin gerundete Lippe ist von der glatten Wandung durch einen Perlstab abgesetzt, unten bildet eine breite Zone aus sieben Riefen den Übergang der Wandung zum leicht gewulsteten Standring. Der Henkel setzt unterhalb des Perlstabes an und ragt unten bis in die Riefenzone. Die Bemalung des Gefäßes ist vornehmlich in rotgoldener Lüsterfarbe ausgeführt, lediglich die vom Reliefschmuck eingenommene Wandungszone ist davon abweichend behandelt. Diese Fläche ist in blauer Scharffeuerfarbe dekoriert, während die reliefierten Partien überwiegend braune Bemalung aufweisen und lediglich die beiden Rosenblüten mittels roter Scharffeuerfarbe pointiert sind, unter der die weiße Zinnglasur der Fayence hervorschimmert. Der silberne, mit einer dreifach gegliederten Daumenrast ausgestattete Deckel des Humpens ist durch ein Scharnier mit einer ebenfalls silbernen Manschette verbunden, die oben den Henkel umschließt und so die Verbindung des metallenen Gefäßverschlusses mit dem keramischen Gefäß gewährleistet. Die auf einem erhöhten Rund des Deckels montierte sächsische Talerklippe bildet den kostbarsten und bildreichsten Schmuck des Deckels und zeigt außen das Reversmotiv der Münze mit dem in seinem Bett liegenden fürstlichen Kind, das sich, dem griechischen Halbgott Herakles gleich, Schlangen zu erwehren hat. Die runde Trägerfläche der Münze ist von einer gravierten Blättergirlande umzogen, die oben Platz für den ebenfalls in Gravur ausgeführten Besitzernamen Lorentz H. Gulachsen läßt. Auf der Innenseite des Deckels sind 5 Punzen. Gefäßhöhe inklusive Deckel: ca. 17,0 cm; Durchmesser unten 11,0 cm.
Innen im Bereich der Randlippe eine kleine Beschädigung (Chip), dennoch attraktives Objekt von vorzüglicher Erhaltung
Innen im Bereich der Randlippe eine kleine Beschädigung (Chip), dennoch attraktives Objekt von vorzüglicher Erhaltung