Karl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt als Administrator und Vormund von Karl Eugen, 1737-1738. Satirische silberne Schraubmedaille 1738, Binder S. 583, 70; Coll. Fieweger 392; Preßler 547.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
WÜRTTEMBERG, WÜRTTEMBERG, HERZOGTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
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Satirische silberne Schraubmedaille 1738, unsigniert, auf die Hinrichtung des jüdischen Finanzberaters Joseph Süß Oppenheimer (*1698, Ó1738). Brustbild Süß Oppenheimers l. in Staatskleidung//Ein Galgen mit angehängtem Vogelkäfig, in dem Süß Oppenheimer steht, ist auf einem gemauerten Sockel aufgebaut, umher einige sitzende bzw. fliegende Raben. 42,60 mm; 16,84 g. Inhalt: 15 teilweise miteinander verbundene kolorierte Kupferstiche mit Szenen aus dem Leben des Süß Oppenheimer; in den Deckelinnenseiten je ein weiterer kolorierter Kupferstich.
Binder S. 583, 70; Coll. Fieweger 392; Preßler 547.
Von großer Seltenheit. Hübsche Patina, Rückseite min. beschädigt, vorzüglich
Nach dem Tod Karl Alexanders übernahm Karl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt die Regentschaft für den minderjährigen Karl Eugen. Karl Alexander hatte während seiner Regierungszeit den jüdischen Finanzberater Joseph Süß Oppenheimer zur Sanierung der bankrotten Staatsfinanzen hinzugezogen, dessen Maßnahmen gegen den Willen des Beamtentums und der Landstände durchgeführt wurden. Um die aufgebrachten Staatsleute zu besänftigen, akzeptierte Karl Rudolf schließlich den Justizmord an Süß Oppenheimer. Er wurde am 4. Februar 1738 am Galgen gehenkt und sein Leichnam sechs Jahre lang in einem eisernen Käfig öffentlich zur Schau gestellt. Erst Herzog Karl Eugen ließ den Käfig bei seinem Regierungsantritt 1744 abnehmen.