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ADOLPH HESS, Sammelband mit den Katalogen der Auktionen 15-18, Frankfurt/Main.

ADOLPH HESS
Sammelband mit den Katalogen der Auktionen 15-18, Frankfurt/Main.

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Losnummer 3778




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 330,00 €


ADOLPH HESS, Sammelband mit den Katalogen der Auktionen 15-18, Frankfurt/Main.
Beinhaltend: Auktion [15] vom 1.-4.6.1885. Sammlung Raderschatt: Römische Münzen. 2 unpaginierte, 18 S. 513 Nrn. Sämtliche Zuschlagpreise von alter Hand in Tinte den jeweiligen Positionen beigeschrieben. Auktion [16] vom 2.-4.6.1885 u.f.T. Catalog [16] der nachgelassenen Sammlung des sel. Herrn Dr. Alexander Missong zu Wien, Sammlung des Herrn Franz Falk u. A. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der neuen Zeit. I. Abtheilung (Kaiser und Könige). 2 unpaginierte, 66 S. 1543 Nrn. Auktion [17] vom 16.11.1885 u.f.T. Catalog [17] der nachgelassenen Sammlung des sel. Herrn Dr. Alexander Missong, Wien, Sammlung des Herrn Franz Falk u. A. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der neuen Zeit. II. Abtheilung (päpstliche, geistliche und weltliche Fürsten, Städte, Italien, Niederlande und Schweiz). 2 unpaginierte, 120 S. Nr. 1544-4358, anschließend an die Zählung der I. Abtheilung des vorherigen Katalogs. Zahlreiche Zuschlagpreise von alter Hand in Tinte den jeweiligen Positionen beigeschrieben. Auktion [18] vom 20.11.1885. Catalog [18] der von dem verstorbenen Herrrn Raph. Neugass zu Frankfurt a. M. nachgelassenen Münzsammlung, enthaltend Frankfurter u. a. Münzen und Medaillen. 2 unpaginierte, 21 S. 660 Nrn. Am Schluss mit eingebunden die Orig.-Ergebnislisten der Sammlungen Randerschatt, der Sammlungen Missong und Falk (beide Abt.) sowie der Sammlung Neugass. Brauner Halbleineneinband, wohl um 1900, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken.


Der in Köln wohnhafte Constantin Raderschatt sammelte nicht nur Münzen. Nach seinem Tod löste der Kölner Kunstversteigerer J. M. Heberle im Rahmen einer Auktion vom 8.-15.7.1885 die von diesem Sammler hinterlassenen Antiquitäten und Kunstgegenstände auf (Catalog ausgewählter Kunstsachen und Antiquitäten aus dem Nachlasse der Herren Constantin Raderschatt in Köln, Banquier Moritz Falck in Einbeck, Prof. Georg Osterwald in Köln, sowie aus den Sammlungen des Herrn Oberst-Lieutenant Freihern R. von Mansberg zu Dresden etc. etc.). Raderschatts reichhaltige, in verhältnismäßig kurzer Zeit aufgebaute Sammlung illustrierter Bücher, mittelalterlicher Manuskripte, Einblattdrucke und Zeichnungen wurde beim selben Auktionator aufgerufen (J. M. Heberle, Versteigerung vom 24.-26.1.1887: Die graphischen Sammlungen Constantin Raderschatt zu Köln).

Der Jurist Alexander Missong (* 1837 in Wien, † 1885 ebendort) arbeitete von 1878 bis 1885 als Notar in seiner Heimatstadt. Bereits mit 17 Jahren begann er, eine Universalsammlung von Münzen anzulegen. Später konzentrierte er sich auf die kaiserlich-römische Numismatik und schloss sich mit Josef Kolb, Markl, Rhode Trau und Voetter zu einem Sammlerkreis zusammen, den er leitete und der seitdem als Missong-Kreis bekannt ist. Die Mitglieder dieses Zusammenschlusses planten, die Münzgeschichte der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zu erforschen und zu publizieren, indem ein Jeder eine Spezialsammlung eines spezifischen oder höchstens zweier bestimmter Münzherrn aus dieser Zeitspanne anlegte, wodurch gewährleistet werden konnte, dass das definierte Arbeitsthema durch die Summe aller Gruppenmitglieder voll abgedeckt werden konnte: Missong konzentrierte sich schließlich auf die Prägungen des Kaiser Probus, von denen er schließlich ca. 13.000 verschiedene Exemplare zusammengetragen hatte. Während seine Universalsammlung nach seinem Tode in Frankfurt am Main versteigert wurde, blieb die Probus-Sammlung geschlossen erhalten, da das Wiener Münzkabinett den Gesamtbestand erwerben konnte.

[Valentin Aloysius] Franz Falk (* 1840 in Mainz, Ó 1909 in Klein-Winternheim) empfing nach seinem Studium der Philosophie und katholischen Theologie in Mainz und in Löwen im Mainzer Dom die Priesterweihe und promovierte 1866 an der Universität zu Freiburg im Breisgau mit seiner Abeit "Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße" zum Dr. phil. Nach diversen seelsorgerischen Stationen im Mainzer Raum, in Worms und Sauerschwabenheim nahm er 1887 eine Pfarrstelle in Klein-Winternheim an, wo er auch Zeit und Gelegenheit hatte, seine Forschungen zur Mainzer und mittelrheinischen Kirchen- und Kulturgeschichte fortzuführen. 1897 wurde er zum Diözesanarchivar und Professor ernannt. Schließlich erhielt er 1908 den Ehrentitel eines päpstlichen Hausprälaten.

Raphael Neugass (gestorben 1867 in Bad Homburg) ist 1852 in Frankfurt belegt als Miteigentümer des Manufacturwaarenunternehmens C. und Sp. Diether, das er gemeinsam mit dem Handelsmann Friedrich Wilhelm Diether führte (Staats- und Adressbuch der freien Stadt Frankfurt 1852).