Friedrich Wilhelm III., 1797-1840. Silbermedaille 1829, Frede 59; Marienb. -; Sommer P 32; Slg. Merseb. 4043.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH
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Silbermedaille 1829, von Chr. Pfeuffer, auf die Vermählung seines Sohnes, Prinz Friedrich Wilhelm Ludwig (später Wilhelm I.), mit Augusta von Sachsen-Weimar. Die Brustbilder des Brautpaares nebeneinander r.//Auf einem Altarstein die Wappen von Preußen und Sachsen-Weimar, darüber fünf Zeilen Schrift, umher Lorbeer- und Rosenzweige. 42,04 mm; 28,37 g.
Frede 59; Marienb. -; Sommer P 32; Slg. Merseb. 4043.
Herrliche Patina, vorzüglich-Stempelglanz
Wilhelm, der zweite Sohn Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise, geboren am 22.3.1797 in Berlin, wurde militärisch erzogen und von den Eindrücken der Freiheitskriege geprägt. Er wurde 1825 Kommandeur des Gardekorps und musste 1848 nach dem Versuch, die Märzrevolution niederzuschlagen, als "Kartätschenprinz" beschimpft nach England fliehen. Nach seiner Rückkehr im Juni 1848 unterdrückte er 1849 mit preußischen Truppen den Pfälzer und den Badischen Aufstand. Im gleichen Jahr wurde er zum Generalgouverneur von Rheinland und Westfalen ernannt und residierte seitdem in Koblenz. Unter dem Einfluß seiner dem Liberalismus aufgeschlossenen Gemahlin Augusta geriet er in Konflikt mit der konservativen Regierung seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. der 1857 so stark erkrankte, dass Wilhelm die Stellvertretung und seit 1858 die Regentschaft übernahm. Nach dem Tod des Bruders und der Regierungsübernahme am 2. Januar 1861 berief der 63jährige ein liberales Ministerium und läutete damit die "Neue Ära" ein. Bald jedoch geriet er in den berühmten Verfassungskonflikt mit der Mehrheit des Parlamentes. Durch die Berufung Ottos von Bismarck zum Ministerpräsidenten konnte die bereits fest geplante Abdankung Wilhelms I. zugunsten seines Sohnes Friedrich vermieden werden. Wilhelm I. und Bismarck waren ein starkes Führungsgespann und lenkten Preußen siegreich durch den dänischen, deutschen und deutsch-französischen Krieg. Nach dem Sieg über Frankreich wurde Wilhelm I. bei der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles am 18. Januar 1871 zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Die allgemein anerkannte, respektierte und verehrte Persönlichkeit des "alten Kaisers", der am 9.3.1888 in Berlin kurz vor seinem 91. Geburtstag starb, wurde zu einem Sinnbild der Einheit und Größe des Kaiserreiches.