Europa. Einseitige, achteckige Plakette o. J. (1910)
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
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Einseitige, achteckige Plakette o. J. (1910), von Anton Rudolf Weinberger. Künstlerplakette. Europa in Vorderansicht auf dem r. ausschreitenden Stier sitzend, den sie mit Blumengirlanden geschmückt hat; im Abschnitt EUROPA, rechts darüber WEINBERGER. 69,57 x 67,03 mm; 112,33 g.
Mattiert. Vorzüglich
Exemplar der Auktion Kölner Münzkabinett 111, Köln 2019, Nr. 1156.
Die Medaille spielt auf den griechischen Mythos an, demzufolge Europa, die eine phönikische Königstochter war, von Zeus, dem höchsten Gott der Griechen, entführt wurde. Zeus hatte sich in Gestalt eines weißen Stieres Europa und ihren Gefährtinnen genähert, die gerade mit Blumenpflücken beschäftigt waren. Da der Stier sehr zutraulich war, schmückten ihn Europa und ihre Begleiterinnen mit Blumengirlanden und am Ende stieg Europa sogar auf den Stier, der dann ins Meer sprang und Europa nach Kreta trug. In Kreta verwandelte sich der Stier in Zeus, und Europa gebar ihm drei Kinder, darunter den berühmten kretischen König Minos. Der Mythos reflektiert, dass die Kultur Griechenlands und damit die Europas massiv von der Kultur des Alten Orients profitiert hat, vgl. dazu das berühmte Buch von M. L. West, The East Face of Helicon. West Asiatic Elements in Greek Poetry and Myth, Oxford 1997.