Grazien. Bronzemedaille o. J. (1909)
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike
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Bronzemedaille o. J. (1909), von Raoul Lamourdedieu. Künstlermedaille "Flore". Die drei Grazien flechten Blumengirlanden, im Hintergrund üppige Flora, über der mittleren Grazie FLORE, an der linken Seite unten ein kunstvoller Schriftzug R(aoul) L(amour)DEDIEU//In der oberen Hälfte der Medaille ist ein kniender nackter Knabe, l. gewandt, dabei, eine blühende Blume einzupflanzen; hinter ihm auf der rechten Seite ein kunstvoller Schriftzug R(aoul) L(amour)DEDIEU; darunter freies Feld für eine Widmungsgravur. Mit Randpunzen: Füllhorn BRONZE. 49,92 mm; 79,74 g. Vgl. Monnaie de Paris 3, 223 E.
R Mattiert. Vorzüglich
Exemplar der Auktion Münzzentrum 114, Solingen-Ohligs 2003, Nr. 6695.
Das französische Wort "Flore" kann die Pflanzenwelt bezeichnen, zugleich aber ist es der Name der römischen Vegetationsgöttin Flora; von ihr abgeleitet gibt es auch einen Frauennamen Flore. Die Darstellung auf der Medaille ist von der Ikonographie der Chariten-/Graziendarstellungen inspiriert, bei der zwei Grazien in Vorderansicht, eine in Rückenansicht stehend wiedergegeben werden. Lamourdedieu variiert dieses Schema insofern, als er die linke Grazie knien, die rechte sitzen lässt; nur die mittlere in Rückenansicht steht. Eine Erfindung Lamourdedieus ist es auch, eine der Grazien als "Flore" zu bezeichnen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Anspielung, wenn nicht gar Übersetzung des Namens der Grazie Thalia (die Sprossende, die Blühende).