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Georg. Zweiseitige Bronzeplakette 1907

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Biblische und christliche Traditionen

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Losnummer 8222




Schätzpreis: 75,00 €
Zuschlag: 85,00 €


Georg.
Zweiseitige Bronzeplakette 1907, von Heinrich Jobst, auf die 300-Jahrfeier der Universität zu Gießen. In einem Rund das erhabene Porträt des Großherzogs von Hessen l. mit der Umschrift ERNST · LUDWIG · GROSZHERZOG · VON · - HESSEN · UND · BEI · RHEIN; in den Zwickeln LUD(ovician)AE – REKT(o)R — MAGN(i)F(icen)–T(i)SS(i)M(u)S; im Halsabschnitt die Signatur in Form eines Monogramms H(einrich) J(obst)//Ein nackter Mann in Vorderansicht, Kopf l. gewandt, der mit der Lanze in seiner Rechten einen Drachen getötet hat, auf dem er steht, hält eine Fackel in seiner Linken und verkörpert damit die Devise der Universität, die auf der rechten Seite steht: ARMIS · ET · LITTERIS / AD · UTRUMQE / PARATI (Mit Waffen und Schriften – zu beidem bereit!); über der Devise das Universitätswappen mit dem Antoniuskreuz, darunter die Jahreszahl 1907. Auf der linken Seite ZUR ·III· JAHRHUNDERT-/FEIER DER LUDOVICIANA / IN GIESSEN·; darüber ein Lorbeerkranz. 48,91 x 48,82 mm; 65,00 g. Vgl. Heidemann 1998, 275 Nr. 842; H. Keller, Die Jubiläumsmedaillen der Universität Gießen 1707-2007, Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins (MOHG) 92, 2007, 369-402, bes. 390 f.


Mattiert. Vorzüglich-prägefrisch

Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 17, Dortmund 2001, Nr. 3799.

Die Universität zu Gießen wurde 1607 von Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626, von 1596-1626 Landgraf) gegründet und hieß bis 1945 nach ihm Ludwigs-Universität/Ludoviciana; damals wurde sie in Justus-Liebig-Hochschule für Bodenkultur und Veterinärmedizin umbenannt; seit 1957 ist sie wieder Universität. Die Gründung der Universität Gießen war erfolgt, nachdem an der Universität Marburg der Calvinismus eingeführt worden war. Ernst Ludwig Karl Albrecht Wilhelm von Hessen und bei Rhein (geb. 25. Nov. 1868 in Darmstadt, gest. 9. Okt. 1937 in Schloss Wolfsgarten bei Langen) war von 1892 bis 1918 der letzte Großherzog von Hessen-Darmstadt. Bei den Feiern zum 300jährigen Bestehen vom 31. Juli bis 3. August war der Großherzog anwesend und wurde mit dem Titel eines "Rector magnificentissimus" geehrt; vgl. dazu E.G. Franz, Der letzte «Rector Magnificentissimus» der Landesuniversität Gießen. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, in: H. Carl – E.-M. Felschow – J. Reulecke – V. Roelcke – C. Sargk (Hrsg.), Panorama 400 Jahre Universität Giessen. Akteure, Schauplätze, Erinnerungskultur, Frankfurt am Main 2007, 102-107. Die Ikonographie des Mannes lehnt an die des Hl. Georgs an; die Fackel in seiner Hand weist auf die Erhellung durch die Scientia/Wissenschaft. Beides wird verbal reflektiert durch die Devise "Armis et Litteris", zu ihr vgl. J. Reulecke, "Litteris et armis ad utrumque parati". Von den geistigen zu den militärischen Waffen, in: Panorama (oben zitiert), 256-261. Das Antonius-/Antoniterkreuz (auch Tau-Kreuz genannt) ist als Wappen der Universität seit 1736 bezeugt. Es geht auf das Antoniterkloster in Grünberg zurück, dessen Rechtsnachfolger die Universität geworden war. Der Antoniterorden war ein Hospitalorden, dessen medizinische Aktivitäten die Medizinische Fakultät der neugegründeten Universität übernommen hatte.