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Länder, Deutschland. Bronzemedaille 1919

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen geographischer Art

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Losnummer 8295




Schätzpreis: 150,00 €
Zuschlag: 1.700,00 €


Länder, Deutschland.
Bronzemedaille 1919, von Karl Goetz, "Deutschlands Karfreitag". Die in Vorderansicht stehende, entblößte Germania mit auf dem Rücken gefesselten Händen, ist mit Fußfesseln an zwei schwere Eisenkugeln angekettet; die Parallele zu Christus am Kreuz wird sowohl durch den Essigschwamm, der ihr auf einem Ysopstengel gereicht wird, als auch durch die Umschrift DEUTSCHLANDS – KARFREITAG gezogen. Ein Mann hält ihr ein Schild mit der Aufschrift SCHULD vor, ein anderer versucht ihr das Lendentuch zu entreißen, im Hintergrund eine Menschensammlung, die eine Fahne mit der Aufschrift GENERAL/STREIK vor sich herträgt, im Abschnitt 1919//Während zwei Männer um den Schild der Germania würfeln, blicken zwei andere, von denen einer im Sessel sitzt, zum Himmel, wo die Hand Gottes aus den Wolken heraus BOLSCHEWI schreibt; hinter dem Sessel in der Mitte rechts die Signatur K(arl) G(oetz). 90,17 mm; 195,75 g. Kienast 1967, Nr. 224.


Mattiert. Fast prägefrisch

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch Nachf. 221, München 2002, Nr. 2856.

Die schreibende Hand Gottes spielt auf Kapitel 5 des Buches Daniel an. Wegen eines Sakrilegs erschien dem neubabylonischen König Belšazar bei einem Bankett eine Geisterhand, die "Mene mene tekel u-parsin" an die Wand des Festsaals schrieb: "Gezählt, gewogen, an die Perser gegeben". Damit wurde ihm angekündigt, dass seine Herrschaft ein Ende haben würde. Karl Goetz sah den Bolschewismus als neues Menetekel der Welt.