Städte, Basel. Zweiseitige Bronzeplakette 1901
MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen geographischer Art
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Zweiseitige Bronzeplakette 1901, von Hans Frei, auf die 400-Jahrfeier des Anschlusses von Basel an die Schweizer Eidgenossenschaft. Vor dem Stadttor, dessen Fallgitter hochgezogen ist, reichen sich die Vertreter Basels und die Gesandten der Eidgenossen die Hand: Ein Handschlag, der den Eintritt in die Konföderation besiegelt; darüber 1501, darunter in einer von Eichenzweigen umgebenen Kartusche HIE BASEL, HIE SCHWEIZER BODEN. In der Stadt sind Trommler und Soldaten angetreten; deutlich sichtbar sind die Pflastersteine, die in der ursprünglichen Version des Mottos eine Rolle spielten. Auf dem Fallgitter die Signatur HANS FREI//Die halbnackte Verkörperung der Stadt Basel, die Basilea, schreitet mit einer Rosengirlande, die sie in ihren erhobenen Händen trägt, r. im Hintergrund die Stadtsilhouette von Basel und die alte Rheinbrücke; vor ihr sitzt ein kleiner Putto, der ebenfalls eine Rosengirlande hält, auf einer Mauer, auf der BASLER / BVNDES= / FEIER steht; auf dem Grund vor der Mauer die Signatur HANS FREI. In der oberen linken Ecke das Wappen von Basel-Land: der Bischofsstab mit sieben Krabben auf der r. gewandten Krumme; in der oberen rechten Ecke das Wappen von Basel-Stadt, der Bischofsstab mit drei Querbalken l.; zwischen den Wappen die Jahreszahl 1901. 59,01 x 81,28 mm; 140,20 g.
Mattiert. Prägefrisch
Exemplar der Auktion Münzgalerie München, Liste 147, Juli 2001, Nr. 1444.
Nach dem Schwaben- bzw. Schweizerkrieg, in dem die Eidgenossen sich erfolgreich gegen Kaiser Maximilian und den Schwäbischen Bund verteidigt hatten, schloss sich Basel am 13. Juli 1501 der Schweizer Eidgenossenschaft an. 1501 sollen beim Einzug der Schweizer Gesandten Kinder gerufen haben: "Hie Schwiz grund und boden und die stein in der besezi (= Gasse)!"; vgl. dazu M. Tomaszewski, "Hie Basel – Hie Schweizerboden"? Konstruktionen (supra)urbaner Räume der Stadt Basel im 16. Jahrhundert, in: K. Igel – Th. Lau (Hrsg.), Die Stadt im Raum. Vorstellungen, Entwürfe und Gestaltungen im vormodernen Europa, Wien/Köln/Weimar 2016, 309-316. Aus dem Ruf der Basler Kinder wurde dann die vereinfachte Variante: "Hie Basel, hie Schweizer Boden". Nicht ohne Grund ist die alte Basler Steinbrücke über den Rhein auf der Plakette gezeigt. Die Brücke wurde schon früh unter Fürstbischof Heinrich von Thun (1216-1238) errichtet. Auf der Kleinbaseler Seite trugen fünf Steinpfeiler, auf der Großbaseler Seite sieben Holzpfeiler die Brücke. Sie war von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, weil sie den Nord-Süd-Warenverkehr sehr erleichterte; sie brachte der Stadt hohe Brückenzölle ein und führte zu einem Aufblühen der Stadt. Die Brücke, die immer wieder wegen der starken Strömung des Rheins in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte bis 1899 Bestand. Damals wurde beschlossen, eine moderne Brücke zu bauen; die neue 18,8 Meter breite und 192 m lange Rheinbrücke wurde am 11. November 1905 eingeweiht. Sie gilt als Grenze zwischen Hochrhein und Oberrhein.