Tragbare ovale Silbermedaille 1807, Bramsen 669; HZC 208; KPK 3859; Slg. Julius 1809; Dirks 1933.
EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
NIEDERLANDE, LEIDEN
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Bramsen 669; HZC 208; KPK 3859; Slg. Julius 1809; Dirks 1933.
RR Prachtexemplar. Herrliche Patina, fast Stempelglanz
Die Medaille erinnert an eine gewaltige Explosion in der Stadt Leiden am 12. Januar 1807, bei der 155 Menschen starben und ca. 200 Gebäude völlig zerstört wurden. Leiden gehörte zu dieser Zeit zum „Königreich Holland“ und war Louis Bonaparte, einem Bruder des Kaisers, unterstellt. Da die Franzosen immer mit einem englischen Angriff rechneten, wurden 250.000 Pfund Schwarzpulver aus Produktionsstätten in Amsterdam und Zeeland geordert, die auf drei Lastkähnen nach Leiden verschifft werden sollten. Am 10. Januar kam das erste Schiff, die „Delfs Welvaaren“ mit 365 Schwarzpulverbarren im Gewicht von je einem Pfund in Leiden an und wurde im Steenschuur-Kanal vertäut, der in einem der vornehmeren Wohngebiete von Leiden verlief. Am Steenschuur-Kanal lag auch das Haus (der Tempel) der 1757 gegründeten Freimaurer-Loge „La Vertu“ auf die die Medaille Bezug nimmt. Am Nachmittag des 12. Januars explodierte das Schiff dann mit verheerenden Auswirkungen. Offensichtlich hatten Teile der Mannschaft versucht, einige Schwarzpulverbarren aus dem versiegelten Laderaum zu stehlen, die sich dabei entzündeten. König Louis Bonaparte, der hier als „Wohltäter Hollands“ gepriesen wird, reiste sofort nach Leiden, um den Wiederaufbau der halbzerstörten Stadt zu unterstützen.
Neben dem für König Napoleon angefertigte goldenen wurden noch 48 Exemplare in vergoldetem Silber und 154 Exemplare in Silber hergestellt.