Christian August, Herzog von Holstein-Gottorp, 1706-1726. Taler (48 Schilling) 1724, Eutin. 29,26 g. Behrens 835; Dav. 2409; Lange 511.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
LÜBECK, BISTUM
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Taler (48 Schilling) 1724, Eutin. 29,26 g. CHRISTIAN Û AVG Û D Û G Û EL Û EP Û LVB Û H Û N Û DVX Û S Û ET Û H Û Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel und Elefantenorden//STORM Û ET Û DIT Û COM Û IN Û OLD Û ET Û DELM Û 1724 Gekrönter Wappenschild mit den Wappen von Norwegen, Schleswig, Holstein, Stormarn, Oldenburg, Dithmarschen und Delmenhorst, als Mittelschild das Wappen des Lübecker Hochstifts, zu den Seiten Palmzweige, dahinter Krummstab und Schwert gekreuzt.
Behrens 835; Dav. 2409; Lange 511.
Von großer Seltenheit. Hübsche Patina, vorzüglich
Exemplar der Auktion Galerie des Monnaies 21, Düsseldorf 1978, Nr. 325; der Slg. Siegfried Schierhorn, Auktion Fritz Rudolf Künker 176, Osnabrück 2010, Nr. 5541 und der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 57, Dortmund 2011, Nr. 497.
Das Bistum Lübeck ist - wie die Stadt - eine Gründung Heinrichs des Löwen (1156). Es war das kleinste Bistum des Reiches. Gegenüber der Stadt war das Bistum unbedeutend. Im 14. Jahrhundert mußte der Bischof die Stadt verlassen und zog sich nach Eutin zurück, eine Erscheinung wie in zahlreichen Reichsstiften, wie z. B. in Köln und Speyer. Das Münzrecht wurde vom Bistum erst nach der Reformation, als es zu einer Sekundogenitur des Hauses Holstein-Gottorp wurde, ausgeübt. Außer der 1. und 2. Kipperzeit wurde das Münzrecht nur gelegentlich zu repräsentativen Zwecken ausgeübt.
Christian August, *1673, war der zweite Sohn des Herzogs Christian Albrecht von Holstein-Gottorp. Er war Mitvormund seines Neffen Karl Friedrich von 1702-1716 und Vorsitzender des Geheimen Rates in Gottorp. Er vermählte sich 1704 mit Albertine Friederike, Tochter des Markgrafen Friedrich Magnus von Baden-Durlach. Christian August geriet mit König Friedrich IV. wegen des Bistums Lübeck in Streit: 1701 hatte er sich von einem Teil des Domkapitels zum Nachfolger von August Friedrich wählen lassen, während der andere sich für den Prinzen Karl, Bruder König Friedrichs IV. erklärt hatte. Als in der Nacht zum 2. Oktober 1705 Bischof August Friedrich starb, kam Christian August seinem Nebenbuhler Karl durch sofortige Besitzergreifung des Bistums zuvor, legte sich in einem Schreiben an das Domkapitel den vollen bischöflichen Titel zu, ließ Eutin am 31. Dezember 1705 durch holsteinische Grenadiere besetzen und übte alle Rechte eines Bischofs aus. Nach fruchtlosen Verhandlungen ließ Friedrich IV. Truppen gegen Eutin vorrücken, die sich des Schlosses bemächtigten und die Soldaten des Administrators vertrieben. Als Prinz Karl 1708 gegen eine Pension, die ihm von Anna, Königin von England und von der holländischen Regierung bewilligt wurde, seine Ansprüche auf das Bistum aufgab, und Christian August nicht nur als Bischof anerkannt wurde, sondern auch sein Sohn Karl als sein Nachfolger, wurde dieser Krieg beigelegt. Christian August starb am 25. April 1726 in Hamburg.