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ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 20.-24.3.1882, Paris [Paul Chevalier].

AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 20.-24.3.1882, Paris [Paul Chevalier].

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Losnummer 6439




Schätzpreis: 50,00 €
Zuschlag: 55,00 €


ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 20.-24.3.1882, Paris [Paul Chevalier].

Catalogue des objets d’art et de haute curiosité: bronzes antiques; bijoux mérovingiens; monnaies et médailles antiques du Moyen Âge et de la Renaissance; Vierge du XIIIe siècle en ivoire; émaux de Limoges; faiences de Perse; plats de Bernard Palissy; statue en marbre par J. Fancelli; porcelaines de la Chine; objet variés. Tableaux, dessins, estampes composant la collection de feu Benjamin Fillon. 200 S. etliche teils ganzseitige Abb. 3 nummerierte Tfn. sowie 1 gefaltete Tf. 619 Nrn. Spätere Privatbroschur, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts mit Deckeln aus Karton, der Rücken mit einem textilen Klebeband bezogen. Ein den Titel sowie die Illustration umfassender Ausschnitt des Vorderdeckels der Orig.-Broschur ist auf den jüngeren Vorderdeckel aufmontiert worden. Mit Ausnahme der Los-Nrn. 618 und 619 sind sämtlichen Positionen die Zuschlagpreise von alter Hand in Tinte beigeschrieben.


Unter den Los-Nrn. 72-224 sind die die numismatischen Objekte der Sammlung Fillon erfasst worden, hauptsächlich Medaillen und Plaketten des 15. und 16. Jahrhunderts aus Frankreich, Italien und dem deutschen Sprachraum (Los-Nrn. 130-224).

An der Erstellung des Katalogs waren neben Claude-Camille Rollin und Félix Bienaimé Feuardent auch die Experten Charles Mannheim, E[ugène]. Féral sowie [Auguste] Danlos und [Guy] Delisle beteiligt.

Benjamin Fillon (* 1819 in Grues, Departement Vendée, Ó 1881 in Saint-Cyr-en-Talmondais, Departement Vendée) hatte Rechtswissenschaften in Poitiers und Paris studiert. Nach dem Erwerb des Lizenziats erhielt er 1842 eine Stelle als stellvertretender Richter am Tribunal Napoléon-Vendée in La Roche-sur-Yon. Als bekennender Republikaner und Liberaler, der 1848 vergeblich bei der Wahl zum Vertreter der Vendée an der Nationalen Verfassungsgebenden Versammlung kandidiert hatte, trat er unter dem Eindruck des Staatsstreichs von Charles Louis Napoléon Bonaparte vom 2. Dezember 1851 von seinem Amt zurück und lebte fortan als Privatier. So konnte er ausgiebig seinen Passionen nachgehen, der Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte, insbesondere im Blick auf seine Heimatregion, der Grafschaft Poitou und der Provinz Vendée und nicht zuletzt dem Sammeln. Mit Unterstützung seines Onkels Faustin Poey d'Avant (* 1792 in Fontenay, Ó 1864) arbeitete er sich auch in die Numismatik ein. Als engagierter und interessierter Laie betätigte er sich in allen seinen Interessengebieten als umtriebiger Autor, doch wurden viele seiner eher persönlich und unkonventionell gefärbten Betrachtungs- und Deutungsansätze von den einschlägigen Wissenschaftsvertretern eher kritisch aufgenommen (https://web.archive.org/web/20091118013401/http://www.inha.fr/spip.php?article2318).