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JULES FLORANGE, Festpreiskatalog [vente aux prix marqués] 7.

AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
JULES FLORANGE, Festpreiskatalog [vente aux prix marqués] 7.

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Losnummer 6429




Schätzpreis: 20,00 €
Zuschlag: 22,00 €


JULES FLORANGE, Festpreiskatalog [vente aux prix marqués] 7.
Monnaies, médailles et jetons lorrains provenant de la collection M. F. de S. 112 S. einige Abb. im Text. 866 Nrn. Orig.-Broschur. Das vordere Deckblatt an den Rändern etwas schadhaft, die Rückenpartie durch einen modernen transparenten Klebestreifen verstärkt.


Auf dem Vorderen Deckblatt löst eine Bleistiftnotiz die Namensangabe "M[onsieur]. F. DE S." in Florage[,] de Sierck auf. Demzufolge wäre die im Festpreiskatalog beschriebene Lothringensammlung aus dem Besitz des 1863 geborenen Jules Florange (* 1863, † 1937) persönlich zu postulieren. Sollte dies korrekt sein, so hat Jules Florange in der Folgezeit das Sammeln lothringischer Münzen und Medaillen nicht aufgegeben. Noch im seinem Todesjahr organisierte die Firma Louis Ciani die Auflösung eines einschlägigen Sammlungsbestandes aus dem Besitz des Verstorbenen (siehe Bibliothek Alain Poinsignon Nr. 3297), den der Commissaire-priseur R. Boisgirard vom 13.-15.12.1937 in Paris versteigerte.

Nach anderer Überlieferung soll der im Katalog beschriebene Sammlungsbestand von [Louis] Félicien [Joseph Caignart] de Saulcy (* 1807 in Lille, Ó 1880 in Paris) aufgebaut worden sein. Seine sammlerischen Interessen, die er in früher Jugend auf dem Gebiet der Numismatik, aber auch der Insektenkunde entwickelt hatte, sollten sein Leben nicht unerheblich mitbestimmen und ihn auf diversen Feldern zu einem ausgewiesenen Fachmann und Autoren zahlreicher Veröffentlichungen machen. Als Ingenieur und Absolvent der renommierten Ecole polytechnique in Metz durchlief er zunächst eine militärische Ausbildung und wurde Lehrer für Maschinenbau und Mechanik an einer Kadettenanstalt. Im Zuge seiner späteren Tätigkeit als Konservator am Artilleriemuseum zu Paris betrieb er u. a. die wissenschaftliche Aufnahme und Erfassung von Insektenarten und deren Unterarten in einigen Gebieten Europas und des Nahen Ostens, wohin ihn diverse Exkursionen und Forschungsreisen führten. Im Vorderen Orient, insbesondere in Palästina führte er zudem diverse Ausgrabungen durch, die er ebenfalls publizierte. Manche seiner damaligen Interpretationen werden zwar kritisch gesehen, aber dennoch ist sein Ruf als Mitbegründer der Christlichen Archäologie unumstößlich. Daneben stehen seine Verdienste als vielfältiger und fleißiger numismatischer Autor. Neben seinen zahlreichen Veröffentlichungen zur antiken Münzkunde verfasste er etliche Publikationen zur mittelalterlichen und neuzeitlichen, insbesondere lothringischen Numismatik. Schon sein 1835 erschienenes zweibändiges Werk "Essai de classification des suites monétaires byzantines" erhielt einen Akademiepreis, auch gehörten seine Studie "Recherches sur la numismatique judaique" und weitere Arbeiten zu den Münzen der Juden und Palästinas zu den frühesten zum Thema.