OELRICHS, J.C.C. MMAG -; CS -, vgl. 14629 (die französische Fassung); Dekesel O20; Lipsius S. 294.
MEDAILLEN, PLAKETTEN
OELRICHS, J.C.C., MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS
Zurück zur Listenansicht
Erläutertes Chur-Brandenburgisches Medaillenkabinet aus richtig in Kupfer, von lauter Originalien, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivalischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friedrich Wilhelm des Großen. Berlin 1778. XVI und 8 unpaginierte S. sowie 84 Blätter mit Beschreibungen und Kupferstichabbildungen von 83 Medaillen. Orig.-Interimsbroschur mit rauhem Buchschnitt. Der Umschlag im Rückenbereich defekt, doch die Fadenbindung intakt.
MMAG -; CS -, vgl. 14629 (die französische Fassung); Dekesel O20; Lipsius S. 294.
Verso auf dem Titelblatt die mittels eines separaten Druckvorgangs oberhalb des Druckervermerks eingefügte einzeilige Namensangabe M. K. F. W. Erbstein. Das vorliegende Buch stammt demnach aus der Bibliothek des Verlegers, Historikers und Numismatikers [Magister] Karl Friedrich Wilhelm Erbstein (* 1757 in Dorf-Wehlen bei Pirna; † 9. Juli 1836 in Dresden). Nach seiner schulischen Ausbildung an der Kreuzschule in Dresden und der Unterweisung in der hebräischen Sprache durch seinen Vater, dem evangelischen Pastor M. Johann Christoph Erbstein studierte Karl Friedrich Wilhelm ab 1777 an der Universität Leipzig zunächst Theologie und Geschichte, verlegte sich jedoch 1780/81 auf ein Studium der Medizin an den Hochschulen in Dresden und Leipzig. Im Laufe seiner Studien hatte er den Magistertitel erworben, promovierte indes nicht, sondern gründete stattdessen 1784 einen Buchhandel in Meißen, dem er einen Verlag anschloss und 1799 mit einem Buchhandelsgeschäft in Lübben ergänzte. Aufgrund seiner eigenen historischen und naturkundlichen Veröffentlichungen, seiner Verlegertätigkeit und dank seiner fruchtbaren Kontaktpflege zu etablierten Persönlichkeiten der Wissenschaft verlieh ihm die Universität 1802 das Ehrendoktorat. Doch vier Jahre später musste er aufgrund der wirtschaftlichen Verschlechterungen, die aus dem Krieg gegen das napoleonische Frankreich resultierten, seine bisherige berufliche Tätigkeit aufgeben. 1810 zog er mit seiner Familie nach Dresden und arbeitete von 1814 bis 1817 dort als Kassenschreiber der königlich-sächsischen Hauptkasse für die öffentlichen Straf- und Versorgungsanstalten. Schon in dieser Phase nutzte er seine über Deutschland hinausreichenden Kontakte zu Münzensammlern und numismatisch Interessierten auch händlerisch, was eine Annonce aus dem Jahre 1815 belegt. Nach Aufgabe seiner Tätigkeit bei der Hauptkasse widmete er sich ausschließlich seinen historischen und numismatischen Interessen, stellte sich als beratender numismatischer Fachmann zur Verfügung und übernahm Auktionsvertretungen. Zugleich veröffentlichte er auf dem Gebiet der Geschichte und Münzkunde weitere Arbeiten, zu nennen sind hier insbesondere seine in drei Heften zwischen 1816 und 1828 erschienenen "Numismatische Bruchstücke in Bezug auf sächsische Geschichte". 1830 veräußerte er seine rund 4000 Stück umfassende Münzsammlung an den Dresdner Lederhändler, Sammler und numismatischen Autor Christian Jacob Goetz.
Der auf dem Titelblatt oberhalb der Angabe des Druckers und Verlegers gedruckte Name könnte darauf schließen lassen, dass das hier offerierte Werk dem Besagten als persönliches Widmungsexemplar übereignet worden ist.