Wilhelm II., 1493-1509. Goldgulden 1506, Kassel. 3,26 g. Fb. 1235; Schütz 376.1 leicht var.; Müller 1601; Slg. Mercator (Auktion Künker 220) 7501 leicht var.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
HESSEN, HESSEN, LANDGRAFSCHAFT
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Goldgulden 1506, Kassel. 3,26 g. ° WILÆ ° - ° D ± G ° - ° LAnÆ ° - ° hAS Der hessische Löwenschild, umgeben von den Wappenschilden der Grafschaften Katzenelnbogen, Nidda, Diez und Ziegenhain, umher Vierpaß//DeVm ± SOLV - ADORAB ± 1506 Die heilige Elisabeth steht v. v. mit Kirchenmodell auf dem Arm, zu ihren Füßen sitzt ein halb bekleideter Bettler, der ihr die Hände entgegenstreckt, umher Zierkreis.
Fb. 1235; Schütz 376.1 leicht var.; Müller 1601; Slg. Mercator (Auktion Künker 220) 7501 leicht var.
GOLD. Von größter Seltenheit. Sehr schönes Exemplar
Exemplar der Slg. Friedrich Popken, Auktion Fritz Rudolf Künker 57, Osnabrück 2000, Nr. 420.
Der Münztyp gehört zu den großen Seltenheiten unter den hessischen Münzen, wenige Exemplare des Jahrgangs 1506 sind in den letzten Jahren vorgekommen.
Landgraf Wilhelm II. ließ aus Verehrung für die heilige Elisabeth eine Reihe von Gold- und Silbermünzen prägen. Elisabeth, *1207 in Preßburg, Ó1231 in Marburg, war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und seiner Gemahlin Gertrud von Meran. Sie wurde 1211 mit dem elfjährigen Ludwig, Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen, verlobt, als dessen Gemahlin sie Mutter von vier Kindern wurde. Sie wurde auf der Wartburg erzogen. Früh neigte sie zu Wohltätigkeit und geistlichen Übungen. Als ihr Gemahl 1227 bei einem Kreuzzug bei Otranto (Unteritalien) starb, wurde sie von ihrem Schwager Heinrich Raspe mit ihren Kindern von der Wartburg vertrieben und erst bei einem Onkel, dem Bischof von Bamberg, aufgenommen; dann bei Konrad von Marburg. Dort widmete sie ihr Leben der Andacht, der Mildtätigkeit und der Krankenpflege. Sie starb in dem Hospital, das sie gestiftet hatte, und wurde schon 1235 heilig gesprochen. Ihre Tochter Sophie von Brabant setzte nach dem Aussterben der Thüringer Landgrafen im Mannesstamm ihre Erbansprüche auf Hessen zugunsten ihres Sohnes durch, der als Heinrich I ("das Kind") der erste hessische Landgraf wurde (reg. 1247-1308). Die Rückseitenumschrift des vorliegenden Stückes findet sich auf spätrömischen Solidi, wo sie den (die) Kaiser verherrlichen sollte, in diesem Fall die heilige Elisabeth.